Microsoft-Prozess: Letzte Vorbereitungen auf das Finale

Noch einmal sammeln die beiden Kontrahenten im Anti-Trust-Prozess gegen Microsoft ihre Argumente in jeweils etwa 1000 Seiten langen Ausführungen.

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Von
  • Wolfgang Stieler

Mit jeweils etwa 1000 Seiten langen Ausführungen wollen die beiden Kontrahenten den Richter im Anti-Trust-Prozess gegen Microsoft heute von der Beweiskraft ihrer Argumente überzeugen. Anfang August legten beide Seiten Richter Thomas Penfield Jackson eine Zusammenfassung ihrer Sicht des Prozessverlaufes vor; für eine Widerlegung der gegnerischen Argumente setzte Jackson dann ein Frist von 30 Tagen fest. Das mündlich vorgetragene Schlussplädoyer wird voraussichtlich am 21. September gehalten; das Urteil wird für Ende Oktober erwartet.

Microsoft wird in seiner Argumentation noch einmal auf neue Entwicklungen in der IT-Branche verweisen, die die Dynamik des Wettbewerbs in dieser Branche aufzeigen. So wird beispielsweise die Ankündigung von Sun, ein Office-Paket gratis über das Internet zu vertreiben, ebenso angeführt wie die Bedrohung von Microsofts Marktposition durch das Betriebssystem Linux. Der Wettbewerbsdruck durch das freie Betriebssystem soll durch den bemerkenswerten Wirtschaftserfolg des Linux-Distributors Red Hat Inc. belegt werden. Das berichtet die Nando Times unter Berufung auf einen Microsoft-Anwalt, der allerdings anonym bleiben wollte. Formal ist die Beweisaufnahme allerdings schon abgeschlossen. Beobachter halten es deswegen für fraglich, dass diese neuen Entwicklungen von Jackson berücksichtigt werden. (wst)