Microsoft: US-Senatoren äußern Bedenken an Übernahme von Activision Blizzard

Mehrere US-Senatoren rufen die FTC auf, Microsofts geplante Activision-Übernahme kritisch zu prüfen. Es geht ihnen auch um das Verhalten von Bobby Kotick.

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(Bild: Shutterstock.com/Sergei Elagin)

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In einem gemeinsamen Brief haben vier US-Senatoren Bedenken an der Übernahme von Activision Blizzard durch Microsoft geäußert. Das Schreiben sei für die FTC-Chefin Lina Khan bestimmt, berichtet das Wall Street Journal.

Darin fordern die drei demokratischen Senatoren Elisabeth Warren, Cory Booker und Sheldon Whitehouse und der unabhängige Senator Bernie Sanders die FTC auf, den geplanten Milliardendeal kritisch zu betrachten. Sie betonen darin laut Wall Street Journal einerseits ihre Sorge über eine weitere Konsolidierung im Tech-Sektor. Aber auch die Vorgeschichte des Spiele-Publishers Activision Blizzard, dem in mehreren Verfahren sexuelle Belästigung und Diskriminierung von weiblichen Angestellten vorgeworfen wird, thematisieren die Senatoren in ihrem Brief.

Die Aufarbeitung dieser Missstände könne durch eine Übernahme behindert werden. Konkret beklagen Warren, Sanders, Booker und Whitehouse, dass sich Activision-CEO Bobby Kotick durch die Übernahme seiner Verantwortung entziehen könnte.

Ein früherer Bericht des Wall Street Journals hatte Kotick im Sexismus-Verfahren belastet. Unter anderem soll er dem Unternehmensvorstand einen Vergewaltigungsvorwurf vorenthalten haben. Kotick könnte nach Abschluss der Microsoft-Übernahme gesichtswahrend bei Activision ausscheiden, ihm soll außerdem ein lukratives Abfindungspaket winken. Die Übernahme durch Microsoft werde die Maßnahmen, die das Unternehmen als Reaktion auf den Sexismus-Skandal ergriffen habe, nicht unterbrechen, sagte eine Activision-Sprecherin nun dem Wall Street Journal.

Für die kartellrechtliche Prüfung der 69 Milliarden US-Dollar schweren Übernahme ist die Federal Trade Commission (FTC) zuständig. Die US-Behörde hatte sich zuvor mit dem Justizministerium geeinigt. Beide Stellen können in den USA Kartellprüfungen anstellen und koordinieren sich regelmäßig.

In den vergangenen Monaten hatten sich sowohl die FTC als auch das US-Justizministerium für strengere Prüfkriterien bei großen Übernahmen starkgemacht. FTC-Chefin Lina Khan gilt als besonders kritisch, was Übernahmen im Tech-Sektor angeht. Die Übernahmepläne haben Microsoft und Activision Blizzard im Januar bekanntgegeben. Der Deal soll im Juni 2023 abgeschlossen sein.

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(dahe)