Microsoft bestätigt Kauf der Kalender-App Sunrise

Microsoft hat sein App-Portfolio für iOS, Android und OS X erweitert: Sunrise Kalender soll vorerst weiterhin kostenlos erhältlich sein. Die App hatte in der Vergangenheit ein Sicherheitsproblem mit iCloud-Accounts.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 24 Kommentare lesen
Kalender-App Sunrise: Kauf durch Microsoft bestätigt

Die Kalender-App zieht verschiedene Cloud-Dienste als Datenquelle heran

(Bild: Hersteller)

Lesezeit: 2 Min.

Die Übernahme der Kalender-App Sunrise durch Microsoft ist nun offiziell bestätigt. Der Software-Konzern habe den Kauf getätigt, weil eine "Neuerfindung des Umgangs mit Kalendern auf Mobilgeräten längst überfällig" sei, heißt es im hauseigenen Blog. Zum Kaufpreis nannte Microsoft keine Details, dieser liegt einem vorausgehenden Bericht zufolge bei mindestens 100 Millionen Dollar. Sunrise soll weiterhin kostenlos zum Download angeboten werden.

Die für iPhone, iPad, Android und Mac OS X erhältliche Kalender-App verknüpft die Kalenderdaten des Nutzers aus Diensten wie iCloud, Google Calendar und Exchange mit anderen Diensten wie LinkedIn, Foursquare oder Eventbrite. Der Dienst sammelt die Kalenderinformationen sowie bei Nutzung auf Mobilgeräten auch Standortdaten. Nach einem Datenback-Hack Ende 2013 warnte Sunrise, dass möglicherweise Kalenderdaten von iCloud-Nutzern kompromittiert wurden – Nutzer sollten ihr Apple-ID-Passwort ändern.

Zum Zugriff auf iCloud-Kalenderdaten verlangt die App auch, das Kennwort anzugeben – Sunrise betont allerdings, dieses werde nur lokal zur Authentifizierung bei Apple genutzt und lande niemals auf den Sunrise-Servern. Die Daten würden über ein Access-Token abgefragt. Nutzer, die die Zwei-Faktor-Authentifizierung für ihre Apple ID aktiviert haben, können ein App-spezifisches Passwort für Sunrise verwenden.

Aus Microsofts vorheriger Übernahme des App-Herstellers Accompli wurde die Outlook-App: Sie leitet Daten ebenfalls über Dritt-Server weiter und überträgt auch Accountdaten an den Betreiber, um bestimmte Funktionen bereitzustellen. Das EU-Parlament blockiert den E-Mail-Client inzwischen für Mitarbeiter wegen Sicherheitsbedenken.

Sie wollen bei Microsoft das beste Produkt zum Verwalten der Zeit entwickeln, erklären die Sunrise-Gründer in einem Blog-Beitrag – möglicherweise wird die App ähnlich wie Accompli zu einem späteren Zeitpunkt unter neuem Namen direkt von Microsoft angeboten. (lbe)