Microsoft bestreitet Beteiligung an Identitätspreisgabe

Der Software-Multi will nicht an der Weitergabe von Hotmail-Kundendaten beteiligt gewesen sein, die zur Inhaftierung des chinesischen Journalisten Li Yuanlong geführt hatten.

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Von
  • Peter-Michael Ziegler

Microsoft hat eine aktive Beteiligung an der Weitergabe von Hotmail-Kundendaten bestritten, die zur Inhaftierung des chinesischen Journalisten Li Yuanlong geführt hatten. Li befindet sich bereits seit September vergangenen Jahres in Haft, weil er unter verschiedenen Pseudonymen "subversive E-Mails" verfasst und über ein anonymes Freemail-Konto von Hotmail verschickt haben soll. Nach Informationen der in New York ansässigen Bürgerrechtsorganisation "Human Rights in China" (HRIC) wird dem früheren Reporter der Zeitung Bijie Daily jetzt der Prozess wegen "Anstiftung zur Untergrabung der Staatsgewalt" gemacht. Der 45-Jährige hatte unter anderem kritisch über Armut und Arbeitslosigkeit in den ländlichen Gebieten Chinas berichtet.

Ein Sprecher von Microsofts PR-Agentur in China erklärte, basierend auf einer internen Prüfung der zur Verfügung stehenden Informationen sei eine Beteiligung Microsofts nicht erkennbar. Eine Erklärung, wie die chinesischen Behörden die Identität des Journalisten ermittelten, hatte der Sprecher indes nicht. Mehreren US-Unternehmen war zuletzt vorgeworfen worden, China dabei zu unterstützen, Rede und Meinungsfreiheit im Land zu unterdrücken. Die Firmen sollen Hilfen beim Filtern von politisch unliebsamen Inhalten in Suchmaschinen angeboten und persönliche Daten sowie E-Mails zur Verfolgung von Bürgerrechtlern preisgegeben haben. (pmz)