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Microsoft empfiehlt: Xandros Linux

Oliver Diedrich

Nach Novell hat jetzt auch Linux-Distributor Xandros ein Abkommen mit Microsoft geschlossen. Die Eckpunkte sind die gleichen: Interoperabilität, Patente, gemeinsames Marketing.

Linux-Distributor Xandros [1] hat mit Microsoft [2] ein Abkommen nach dem Vorbild Novells [3] geschlossen. Die Themen der Vereinbarung sind ähnlich: Die beiden Unternehmen wollen die Interoperabilität ihrer Lösungen zum System-Management verbessern und an einem Übersetzer zwischen Microsofts OpenXML- und dem Open Document Format (ODF) arbeiten. Zudem lizenziert Xandros einige Microsoft-Protokolle, sodass sich die eigenen Produkte besser in Umgebungen mit Windows-Servern einfügen.

Ebenfalls enthalten ist ein Patentabkommen, das Xandros-Kunden gegen Ansprüche seitens Microsoft absichert – vor allem die Absprachen in Sachen geistiges Eigentum zwischen Microsoft und Novell hatten für Proteste [4] der Open-Source-Community gesorgt. Allerdings scheint die Freistellung von Ansprüchen hier anders als bei dem Novell-Deal einseitig von Microsoft zu kommen: Xandros verfügt offenbar über keine für den Software-Riesen relevanten Patente. Ob und welche Gegenleistung der Linux-Distributor erbringt, darüber bewahrt man Stillschweigen.

Schließlich wollen auch Microsoft und Xandros gemeinsame Marketing-Anstrengungen unternehmen. Microsoft werde Xandros als "eine bevorzugte Linux-Distribution" empfehlen. Wie das mit den 70.000 Lizenzen für den Suse Linux Enterprise Server zusammengeht, die Microsoft bis 2012 von Novell kaufen will, war leider nicht zu erfahren – ebensowenig wie finanzielle Details des Abkommens. (odi [5])


URL dieses Artikels:
https://www.heise.de/-135465

Links in diesem Artikel:
[1] http://www.xandros.com
[2] http://www.microsoft.com
[3] https://www.heise.de/hintergrund/Microsoft-und-Novell-kooperieren-222001.html
[4] http://www.heise.de/open/news/meldung/81543
[5] mailto:odi@ix.de