Microsoft erwägt mehr als 10 Milliarden Dollar Sonderdividende

Der Softwarekonzern hat mittlerweile liquide Mittel von 46 Milliarden US-Dollar angehäuft und will auf Kritik von Aktionären wegen zu geringer Dividende reagieren.

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Von
  • Jürgen Kuri

Microsoft will angeblich bei den Dividenden-Zahlungen nachlegen: Der Software-Konzern erwägt nach einem Bericht der Londoner Financial Times die Zahlung von deutlich mehr als 10 Milliarden US-Dollar Sonderdividende. Unter Berufung auf einen Informanten, der über die Diskussionen unterrichtet sei, meint das Blatt, Microsoft würde damit seine auf 46 Milliarden US-Dollar angewachsenen Barmittelbestände reduzieren und Aktionärsforderungen nach einer signifikanten Erhöhung der Dividende nachkommen.

Microsoft diskutiere insgesamt vier Optionen: Aktienrückkauf, Akquisitionen, höhere reguläre Dividenden oder die Ausschüttung der Sonderdividende. Eine Entscheidung hierzu werde bis Ende des Jahres erwartet.

Der Redmonder Software-Konzern hatte erstmals bei der Vorlage der Geschäftszahlen für das zweite Quartal des laufenden Geschäftsjahrs die Zahlung einer regulären Dividende angekündigt. Diese betrug 16 US-Cents pro Aktie, beziehungsweise 8 Cents pro Aktie nach einem parallel vollzogenen Aktiensplit. Dies stieß schon Anfang des Jahres auf Kritik: zu niedrig, meinten viele Aktionäre -- vor allem angesichts von Microsoft angehäufter Bar-Reserven. Die Dividendenrendite betrug gerade einmal 0,29 Prozent -- der Durchschnitt bei den Firmen im Aktienindex Standard&Poor's 500 liegt bei 1,71 Prozent.

Neben der Kritik haben wohl die 10 Milliarden US-Dollar, die Microsoft als zusätzliche Barmittel jedes Jahr anhäuft, und neue Steuerbestimmungen zu den Überlegungen in Redmond über eine Sonderausschüttung beigetragen. George W. Bush hatte Bundessteuern auf Unternehmens-Dividenden abgeschafft und damit den an den Fiskus zu entrichtenden Obulus für die Aktionäre siginifikant gesenkt. (jk)