Microsoft fordert Rückruf von Antispionage-Software

Der schwäbische Softwareanbieter S.A.D rührt in letzter Zeit offensiv die Werbetrommel für ein Produkt, das angeblich Windows XP am Spionieren hindert – jetzt schreitet Microsoft ein.

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Von
  • Peter Siering

Die "Antispion Datenschutz"-Software der S.A.D. GmbH Ulm soll verhindern, dass Windows XP Kontakt zu Microsoft aufnimmt. Mit Überschriften wie "Big Bill is watching you?" und nicht belegten Vorwürfen, dass Windows XP 20-mal pro Stunde Pakete zu Microsoft sende, hat der schwäbische Anbieter die Software für rund zehn Euro auf dem Markt eingeführt. Laut S.A.D. hat die CD es bei Karstadt auf Platz 2 der Verkaufscharts gebracht. Dabei dürfte das latente Misstrauen vieler Anwender gegenüber Microsoft geholfen haben.

Jetzt hat die Münchener Microsoft-Niederlassung S.A.D. aufgefordert, die Pakete zurückzurufen und neu verpacken zu lassen. Die Verpackung hat starke Ähnlichkeit mit der von Windows XP, was Microsoft als wettbewerbswidrig ansieht. Die S.A.D. GmbH dürfte dem wohl nachgeben und hat vorsorglich eine neue Verpackung entworfen, hält den Anspruch aber für unbegründet: Schließlich habe man die Software deutlich mit "Kein offizielles Microsoft-Produkt" gekennzeichnet. Bei Microsoft war keine Stellungnahme zu bekommen. (ps)