Microsoft fühlt sich durch EU unter Druck gesetzt

In den kommenden Tagen haben die Redmonder im Kartellverfahren die letzte Chance, sich mit den Wettbewerbshütern und den Gegnern zu einigen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 345 Kommentare lesen
Lesezeit: 1 Min.

Microsoft fühlt sich durch die europäischen Kartellwächter unter verstärkten Druck gesetzt. Das Unternehmen soll weitere Angebote zur Beilegung des Verfahrens vorlegen. Ein Microsoft-Anwalt wird im Wall Street Journal zitiert, wonach sein Mandant die "Hinrichtungsmethode" selbst auswählen darf.

Vor kurzem hieß es aus Brüssel, am kommenden Montag würden Vertreter der EU-Staaten im so genannten Beratenden Ausschuss hinter verschlossenen Türen entscheiden, ob Microsoft EU-Wettbewerbsrecht verletze. Eine Woche später werde dieser Ausschuss über das mögliche Bußgeld beraten. Für Microsoft-Gegner ist die Lage klar: In den Augen der EU-Kommission verletze der Softwarekonzern die Wettbewerbsregeln. Es müsse nur noch über das Ausmaß der Strafe entschieden werden. Allerdings werde die EU-Kommission nur dann eine Entscheidung treffen, wenn Microsoft nicht zuvor einen für seine Gegner und die Kartellwächter annehmbaren Vorschlag macht, schreibt das Wall Street Journal.

Unter anderem geht es dabei um die beanstandete Integration des Windows Media Player in das Betriebssystem und um eine vermutete Ausweitung der beherrschenden Stellung bei PC-Betriebssystemen auf den Markt der einfachen Server-Betriebssysteme. Mitte Februar hatte Microsoft vorgeschlagen, neu ausgelieferten Rechnern mit Betriebssystemen aus Redmond sollen zukünftig CDs mit Software von Mitbewerbern beigelegt werden. Manchen Gegnern und Regulierern geht das nicht weit genug. (anw)