Microsoft: Keine Angst vor ARM-Anwendungen, Entwickler, wir helfen euch

In Sachen nativer Anwendungen für Windows-on-ARM sieht es immer noch recht mau aus. Microsoft will Entwickler jetzt mit einem neuen Hilfsangebot unterstützen.

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(Bild: Microsoft)

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Der Softwarekonzern Microsoft hat Hilfestellungen für die Entwicklung von Windows-Anwendungen angekündigt, die auf ARM-Prozessorarchitektur optimiert sind. Entwickler, die an solchen Projekten arbeiten, könnten sich für das kostenlose, "App Assure Arm Advisory Service" genannte Programm registrieren und von Microsoft unterstützen lassen. Allerdings gibt es die Hilfe nur auf Englisch und bei zu großer Nachfrage könnte es zu Wartelisten kommen, schränkt Microsoft ein. Entwickler aus Deutschland sollten auch beachten, dass sich die Supportzeiten nach der Zeitzone der nordamerikanischen Ostküste richten (EDT).

Das Angebot umfasst unter anderem einen technischen Workshop für Best Practices bei der Entwicklung, Code-Beispiele und -Prüfungen, Vorschläge für Plattformfunktionen sowie Unterstützung bei der Behebung von Problemen, die bei der Portierung oder Erstellung von ARM-Anwendungen auftreten können. Auch Produktfeedback von Microsoft-Entwicklern einzuholen, sei möglich.

Generell sei die Anwendungsentwicklung für Windows-on-ARM auch gar nicht so schwierig, erklärt der begleitende Blogeintrag von Microsoft. Die meisten Anwendungen funktionierten derzeit nur unter Emulation – Entwickler könnten aber mit minimalem Aufwand portieren, um sie nativ auszuführen, heißt es. Die ARM-Architektur bringe hardwareseitig auch klare Vorteile, wie leichtere Geräte und längere Akkulaufzeiten. Das mache ARM-PCs für die Endkunden attraktiv.

Als Beleg, dass das ARM-PC-Ökosystem schnell expandiere, zitiert Microsoft auch eine Prognose der Marktforscher von Counterpoint. Laut dieser erfreuten sich ARM-Rechner zunehmender Beliebtheit und könnten bis 2027 ihren Marktanteil von aktuell noch 14 Prozent auf 25 Prozent steigern. 90 Prozent des ARM-Notebookmarktes falle im Moment zwar auf Apple-Geräte, aber die vollständige Unterstützung durch Windows und Office365 sei auch ein wichtiger Faktor für die Durchdringung des Marktes, sagt Counterpoint.

Ob Windows auf ARM noch mal wirklich durchstartet, bleibt abzuwarten. Momentan scheint die Akzeptanz dieser Architektur in der Windows-Welt am Henne-Ei-Problem zu kranken: Es gibt kaum native Apps dafür, also werden die Geräte kaum gekauft, und eben deswegen gibt es weiterhin kaum native Apps. Microsoft hat aber bereits mehrfach durchblicken lassen, sich mit nativen Entwicklungs-Tools und Referenzhardware um Besserung zu bemühen. Die aktuelle Ankündigung ist offenbar ein weiterer Versuch, aus dem Teufelskreis auszubrechen. Am 24. Oktober will Hersteller Qualcomm auch die Prozessorfamilie Snapdragon X für Windows-Notebooks enthüllen und verspricht einen "monumentalen Sprung der Rechenleistung".

(axk)