Microsoft muss für EU-Erweiterung nacharbeiten

In Windows XP fehlen vier rumänische und ein bulgarischer Buchstabe.

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Von
  • Monika Ermert

Europas Vielsprachigkeit macht Microsoft Probleme. Bislang fehlen in Windows XP vier rumänische und ein bulgarischer Buchstabe. Rumänische und bulgarische Nutzer müssen derzeit, laut Auskunft von Veni Markowski, das in Rumänien verwendete S und T mit einem unterstehenden Komma sowie das bulgarische "i kratko", einem kyrillischen I mit Accent Grave, in Arial und Times New Roman mit Kommas oder einem ähnlichen Notbehelf zusammenstückeln.

Markowski, ICANN-Direktor, IT-Berater der bulgarischen Regierung und Microsoft-Kritiker schreibt in seinem Blog, dies sei umso verwunderlicher, als Microsoft vor wenigen Jahren der bulgarischen Regierung für 45 Millionen Dollar 48.000 Windows XP/Office XP-Lizenzen verkauft habe. "Damals wurde der Öffentlichkeit gesagt, der Grund für die Bezahlung liege darin, dass Windows XP kyrillisch unterstützen werde."

Laut Informationen von Markowski hat sich auch die EU-Kommission im Oktober in einem Brief wegen des Problems an Microsoft gewandt Der Vorstoß sei dabei nicht der erste, berichtet Markowski. Ein erster Brief sei bereits im Februar an den Softwareriesen versandt worden. Doch in den seither von Microsoft veröffentlichten Updates fehlte eine Lösung.

Zwischenzeitlich hätten Experten der EU-Kommission den Beamten die Verwendung anderer Schriftfonts (etwa Times BG, Times CYR, Times CYR New und die Zusammensetzung der entsprechenden Buchstaben mithilfe von Akzenten oder Kommas empfohlen. Allerdings fordere das bei der EU Kommission gebräuchliche LegisWrite Arial und Times New Roman als Fonts. Beim Einsatz anderer Fonts würden Fehlermeldung produziert.

Microsoft beeilte sich auf Markowskis Veröffentlichung hin mitzuteilen, in Vista sei das Problem bereits behoben. Außerdem seien für Windows XP die entsprechenden Fonts bereits vorbereitet und Teil eines Updates. Dafür wird es allerdings Zeit, denn ab dem 1. Januar gehören Bulgarien und Rumänien zur EU. (Monika Ermert) / (uma)