Microsoft setzt sich im WordPerfect-Rechtsstreit gegen Novell durch

Der seit 2004 andauernde Rechtsstreit ist endgültig beendet. Der US-amerikanische Supreme Court hat es abgelehnt, sich mit dem Fall zu befassen.

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Der oberste Gerichtshof der USA, der Supreme Court, hat es abgelehnt, sich mit dem Rechtsstreit Novell gegen Microsoft um die Office-Software WordPerfect zu befassen (Az. 13-1042). Damit endet eine seit 2004 andauernde Auseinandersetzung um Schadenersatz, in dem sich Microsoft letztlich durchgesetzt hat. Der Software-Konzern hatte es abgelehnt, die von Novell geforderten 1,2 Milliarden US-Dollar zu zahlen.

Das Geld wollte Novell von Microsoft haben, weil der damalige WordPerfect-Besitzer auf Anraten von Microsoft Programmierschnittstellen in der für Windows 95 konzipierten Version verwendet habe, die Microsoft kurz vor Fertigstellung des Betriebssystems entfernt hatte. Durch die notwendigen Anpassungen habe sich die Fertigstellung von WordPerfect für Windows erheblich verspätet. Demzufolge habe der damalige Marktführer unter den Textverarbeitungen auch wesentliche Marktanteile verloren. Microsoft hingegen führte den Rückgang des Marktanteils von WordPerfect von etwa 50 Prozent im Jahr 1990 auf weniger als 10 Prozent im Jahr 1996 auf Mismanagement bei Novell zurück. 1996 verkaufte Novell WordPerfect an Corel.

Im Dezember 2011 endete der Prozess vorläufig ohne Ergebnis, weil sich die Geschworenen nicht einigen konnten. Novell beantragte erfolgreich eine Wiederaufnahme des Verfahrens, in dem US-Bundesbezirksrichter Frederick Motz 2012 befand, Novell habe keine ausreichenden Beweise für seine Argumente vorgelegt. Die nächste Instanz, der US Court of Appeals for the 10th Circuit bestätigte das Urteil, woraufhin sich Novell an den Supreme Court wandte. (anw)