Microsoft verärgert Bund und Länder mit Preissteigerungen

Die von Microsoft geplante Neuregelung der Unternehmenslizenzverträge hat bei Bund und Ländern zu einem Sturm der Entrüstung geführt.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 200 Kommentare lesen
Lesezeit: 1 Min.
Von
  • Christian Persson

Die von Microsoft geplante Neuregelung der Unternehmenslizenzverträge hat bei Bund und Ländern zu einem Sturm der Entrüstung geführt, berichtet die Fachzeitschrift Computerwoche in ihrer aktuellen Ausgabe. Die Änderung der Lizenzpolitik könne allein im Freistaat Bayern zu Mehrkosten in Millionenhöhe führen.

In den Behörden des Freistaats arbeiten dem Bericht zufolge rund 150.000 PCs unter einer Windows-Version mit Microsofts Office-Suite. Bisher nutzten die Bayern unter Auslassung mindestens einer aktuellen Variante die Vertragsoption "Versions Upgrade", bei der Kunden für einen Bruchteil der regulären Lizenzkosten auf das aktuelle Release von Windows oder Office wechseln konnten. In der ursprünglich von Microsoft geplanten Änderung der Lizenzpolitik wäre diese Vereinbarung durch Alternativ-Modelle wie einen Wartungsvertrag oder ein Mietangebot ersetzt worden, von der nur Unternehmen, die stets auf die neueste Variante umsteigen, hätten profitieren können. Für Bayern dagegen hätte die Änderung eine Steigerung der Lizenzkosten um 130 Prozent bedeutet, da der Freistaat einen Vertrag mit regelmäßigen Upgrades, ohne Auslassung von Versionen, hätten abschließen müssen.

Das Bundesinnenministerium verhandele nun einen neuen Rahmenvertrag mit Microsoft, nachdem Bund, Länder und Gemeinden Widerstand gegen die geänderte Lizenzpolitik angekündigt hätten, so die Zeitschrift. Ein Kompromissvorschlag des Softwaregiganten sehe vor, dass die Änderungen erst zum 1. März 2002 in Kraft treten. Zudem solle bis zum 31. Mai 2004 eine Sonderregelung gelten, die nur zur geringfügig höheren Lizenzgebühren führt. (cp)