Microsoft verschiebt Start von Windows 10X

Einem Bericht zufolge hat Microsoft die Entwicklung des geplanten ChromeOS-Konkurrenten Windows 10 X auf Eis gelegt.

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Rote Fußgängerampel, daneben ein Schild mit Microsoft-Logo und -Schriftzug

(Bild: Daniel AJ Sokolov)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Torge Löding

Nach einer Konzeptänderung kommt nun womöglich schon das Aus: Einem Bericht zufolge will Microsoft seine Antwort auf Googles schlankes Betriebssystem ChromeOS auf absehbare Zeit nicht auf den Markt bringen.

Auf dem IT-Portal Petri.com heißt es, dass alle Entwickler von dem ambitionierten Projekt abgezogen und neuen Aufgaben zugeordnet worden sind. Offiziell hatte Microsoft Windows 10 X zuletzt im vergangenen Jahr erwähnt. Offenbar wurden nun aber alle Entwicklungsversionen gelöscht und ein Start zumindest in diesem Jahr ausgeschlossen. heise online hat das Unternehmen um Stellungnahme ersucht. Allein, Microsoft möchte nichts zur Sache sagen.

Brad Sams schreibt auf Petri.com, dass Microsoft mit der Abkehr von Windows 10X bei einem wichtigen Projekt erneut den Realitätstest nicht bestehe. Denn es sei wahrscheinlich, dass sich Microsoft komplett von dem Projekt verabschieden werde. Immerhin war Windows 10X bereits im Herbst 2019 für den Herbst 2020 angekündigt worden. Dann soll als Folge der Coronakrise der ursprüngliche Plan nach hinten geschoben und deutlich verändert worden sein.

Im Herbst 2019 hatte Microsoft mit seinem Dual-Screen-Gerät Surface Neo für Aufsehen gesorgt – nicht nur aufgrund der innovativen Hardware, sondern auch, weil mit Windows 10X eine speziell für dieses Konzept abgestimmte Betriebssystemversion kommen sollte. Doch bereits im Mai 2020 ruderte der Konzern zurück: Wie Microsofts Windows- und Hardware-Chef Panos Panay damals in einem Blog-Beitrag darlegte, werde der Fokus der 10X-Entwicklung nun auf herkömmlichen Notebooks und Tablets mit nur einem Bildschirm liegen.

Auch davon ist inzwischen keine Rede mehr. Stattdessen soll sich der Redmonder Konzern auf das Update "Sun Valley" für das reguläre Windows 10 konzentrieren. Angestrebt wird damit eine umfassende Modernisierung.

Ungewiss ist damit auch die Zukunft des hauseigenen Surface Neo, welches eines der ersten Mobilgeräte mit Windows 10X sein sollte. US-Medien hatten schon vor einigen Wochen von einer Verschiebung des Verkaufsbeginns ins nächste Jahr berichtet, ihn damals allerdings mit angeblichen Verzögerungen bei der Produktion und nicht wegen einer geänderten Ausrichtung hinsichtlich Windows 10X begründet.

(tol)