Microsoft verteidigt eigenes Dokumentenformat

Der Enwickler Brian Jones hat sich zur Interoperablität von OpenDocument zu Microsoft-Formaten geäußert. Es soll möglich sein, Dokumente zwischen den beiden Formaten zu konvertieren. Im Vordergrund stünden aber die Interessen der eigenen Kunden.

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Brian Jones, der bei Microsoft mit der Office-Entwicklung beschäftigt ist, hat in seinem Weblog die Entscheidung seines Unternehmens verteidigt, beim angekündigten Office 12 auf ein eigenes Dokumentenformat zu setzen. Es basiere zwar wie das von OpenOffice.org präferierte OpenDocument auf XML und ZIP, doch Microsoft sei gegenüber seinen 400 Millionen Office-Anwendern dazu verpflichtet, die Konvertierung ihrer Dokumente von früheren Office-Versionen in die neueste Ausgabe zu gewährleisten und das könne man nur mit einem eigenen Format.

Allein für Word in Office 2003 gebe es mehr als 1600 XML-Elemente und -Attribute, versucht Jones den Umfang der Bemühungen um die Konvertierbarkeit quantitativ fassbar zu machen. Diese wolle man nicht in ein anderes, bereits existierendes Format einbauen. Jean Paoli, bei Microsoft für XML zuständig, habe dies bereits in einem Videobeitrag erläutert.

Zur Interoperabilität des Microsoft-Formats mit OpenDocument sagte Jones, da beide Formate offen und dokumentiert seien, dürfte es möglich sein, einen Filter oder ein Konvertierungstool zu entwickeln. Probleme mit der Interoperabilität könne es aber geben, wenn eine Anwendung Funktionen aufweise, die die andere nicht habe. In Word, Excel und Powerpoint gebe es aber Massen an Funktionen und Microsoft sei gegenüber seinen Kunden dazu verpflichtet, diese auch weiter zu bieten.

Anfang dieses Monats hatte das Redmonder Software-Unternehmen durchblicken lassen, dass Office 12 mit einem überarbeiteten, XML-basierenden Dokumentenformat als Standardformat arbeiten werde. Die geplanten Dokumentenformate DOCX, XLSX und PPTX sollen auf dem Markup-Sprachkonzept XML basieren, aber durch ZIP-Kompression bis zu 50 Prozent weniger Plattenplatz kosten als ihre Vorgänger in Office 2003. (anw)