Microsoft verteidigt sich gegen RealNetworks

Im Kampf um Marktanteile bei den Multimedia-Anwendungen für PCs wehrt sich Microsoft jetzt gegen RealNetworks, die eine Klage wegen Wettbewerbsverletzung eingereicht hatten.

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"Wir spornen nur unsere Konkurrenten an, die Qualität ihrer Produkte zu steigern", argumentierte Microsoft gestern gegen die von RealNetworks eingereichte Klage. RealNetworks wirft Microsoft die Verletzung von Antitrust-Gesetzten vor, da der Redmonder Konzern die Dominanz seines Betriebssystems Windows nutze, um die Marktposition des Windows Media Players zu verbessern. Durch den zu Windows kostenlos mitgelieferten Media Player hätten es andere Anbieter wie RealNetworks schwer, ihre Abspielsoftware an den Mann und die Frau zu bringen. Wer wolle schon für die Software Real One bezahlen, wenn er das Gleiche beim Media Player kostenlos bekomme.

Microsoft sieht die Sache natürlich ganz anders. RealNetworks wolle sich nicht dem freien Markt und der Konkurrenz stellen und bemühe nun die Gerichte, um seinen Marktanteil zu sichern. Der Anwender habe nur Vorteile durch den kostenlos mitgelieferten Media Player; immerhin seien dadurch Konkurrenzanbieter gezwungen, die Qualität ihrer Player zu verbessern.

Zwar könne man den Media Player nicht aus dem Betriebssystem entfernen, man könne ihn jedoch so verstecken, dass andere Abspielsoftware durch ihn nicht beeinträchtigt würde, erklärte Microsoft. RealNetworks wollte sich nicht zu der Entgegnung aus Redmond äußern, sondern die Gerichte entscheiden lassen und erhält die Klage aufrecht. Microsoft würde lieber vor einem Gericht in Washington verhandeln als in San Jose, Kalifornien, doch RealNetworks zieht es an die Westküste, da dort die meisten Zeugen für die Verhandlung lebten. (hag) / (ad)