Microsofts Forschungssparte arbeitet an eigenen Prozessoren

Eine Gruppe von Experten in Microsofts Forschungssparte startete ein Projekt zu den Chips von morgen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 156 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.

In einem Windows-PC ist "Intel inside" oder auch AMD, im Apple tickten Chips von Motorola und später IBM. Dieses Technik-Mantra gerät zunehmend durcheinander: Microsoft baut nicht etwa Intel-Chips, sondern IBMs PowerPC-Prozessoren in die neue Xbox, und Apple macht gleich ganz den Switch zu Intel. Alle können alles. Der Redmonder Softwaregigant denkt diese Entwicklung konsequent zu Ende und will sich gleich selbst um die Chips kümmern, die er in Zukunft braucht.

Wie die New York Times berichtet, arbeitet eine Gruppe von Experten in Microsofts Forschungssparte an den Chips von morgen. Die "Computer Architecture Group" soll unter den Ingenieuren Rich Draves und Charles Thacker an den Standorten Redmond und Mountain View neue Prozessoren für künftige Microsoft-Produkte entwickeln. Das Unternehmen müsse sich zum Beispiel Gedanken über das Design der nächsten Xbox machen, erklärte Thacker der Zeitung. Auch Spracherkennunng sei ein wichtiges Forschungsfeld. Microsoft setzt dabei auf ein neues, an der Universität Kalifornien entwickeltes System, mit dem sich Chipdesigns schnell und kostengünstig testen ließen, ohne fertige Chips bauen zu müssen.

Mit immer leistungsfähigeren Prozessoren wächst die Zahl der möglichen Anwendungen. Chips spielen jenseits der Computerwelt längst in Unterhaltungselektronik und anderen Dingen des täglichen Gebrauchs eine tragende Rolle. Auch Microsoft ist hier aktiv und könnte mit den eigenen Chips Hard- und Software nächster Gerätegenerationen kontrollieren. Es seien historische Zeiten für die Computerindustrie, meint David Patterson von der Universität Kalifornien in Berkley. "Wir befinden uns mitten in einem revolutionären Wandel zur Parallelverarbeitung in Computern, der natürlich Hard- und Software betreffen wird". (vbr)