Outlook-Datenumleitung: Bundesdatenschützer zeigt sich besorgt

Der Bundesbeauftragte für den Datenschutz und die Informationsfreiheit zeigt sich alarmiert ob der Datenumleitungen des neuen Outlooks von Microsoft.

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Fenster "Microsoft Office Home". Eine Lupe vergrößert das Logo für Outlook. Daneben die Logos für OneDrive, Word, Excel und Powerpoint.

(Bild: dennizn / Shutterstock)

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Der Bundesbeauftragte für den Datenschutz und die Informationsfreiheit (BfDI), Professor Ulrich Kelber, ist alarmiert aufgrund der Datenumleitungen des neuen Outlooks von Microsoft. Auf Mastodon hat er am Donnerstagabend mitgeteilt, den irischen Datenschutzbeauftragten um einen Bericht zu ersuchen.

Am Donnerstag hatte die c't herausgefunden, dass das neue Outlook, das Microsoft mit dem 2023-Update von Windows 11 installiert und etwa unter "Empfohlene Apps" im Startmenü anpreist, nicht nur E-Mails, Kontakte und Kalender in die Microsoft-Cloud kopiert. Sie konnte das Programm auf frischer Tat ertappen, wie es bei der Einrichtung eines Kontos IMAP-Zugangsdaten an die Microsoft-Server gesendet hat.

Kelber schreibt auf Mastodon konkret: "Die Meldungen über ein vermutetes Datensammeln von MS über Outlook sind alarmierend. Wir werden am Dienstag beim Treffen der europäischen Datenschutzaufsichtsbehörden die rechtlich dafür federführenden irischen Datenschutzbeauftragten um einen Bericht bitten". Auf Nachfrage von heise online konnte uns ein Sprecher keine konkreteren Informationen nennen: "Der BfDI wird am Dienstag im Europäischen Datenschutzausschuss die in Europa für Microsoft zuständige irische Datenschutzaufsichtsbehörde DPC um weitere Informationen zu dem Fall bitten".

Von Microsoft kam derweil bis zum Meldungszeitpunkt noch keine Reaktion auf die Anfragen vom Donnerstag. Da die Kommunikation über die US-Zentrale des Unternehmens läuft, ist hier jedoch mit einer gewissen Verzögerung zu rechnen.

Es bleibt die Hoffnung, dass Microsoft noch Korrekturen an der Software vornimmt. Diese dreisten Datenumleitungen, teils ohne jedwede Informationen an die Nutzer, sind schon in der Vergangenheit mehrfach vorgefallen. Bislang haben sie jedoch nur kleinere Personenkreise betroffen. So hatte Anfang des Jahres ein Update für Microsoft Office für macOS dafür gesorgt, dass IMAP-Daten heimlich, ohne Information der Betroffenen, über Microsofts Cloud-Server umgeleitet wurden. Die mobilen Outlook-Apps für Android, iOS und iPadOS, die aus "Acompli" hervorgingen, haben das bereits 2015 eingeführt.

(dmk)