Microsofts Visionen für das traute Heim

Mike Toutonghi von Microsofts "eHome"-Sparte schilderte die Ziele seiner Abteilung und stellte Windows XP als großen Schritt für ihre Verwirklichung dar.

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Bill Gates träumt schon länger von elektronisch bis unters Dach ausgerüsteten Häusern, die ihren Bewohnern die Wünsche quasi von den Augen ablesen. Für die Verwirklichung dieser Vision existiert bei Microsoft seit Februar 2001 die Abteilung eHome. Bisher werkelte sie eher im Verborgenen. Nun hat eHome-Vizepräsident Mike Toutonghi in einem Vortrag die Ziele seiner Abteilung geschildert -- und warum Windows XP zu ihrer Verwirklichung ein großer Schritt sei.

Die Quintessenz lautet: Der PC soll das ganze Leben durchdringen. Seine Möglichkeiten sollen so erweitert werden, dass er als ganzheitliches System der Unterhaltung dient, der Kommunikation und der Bequemlichkeit. Dabei soll die Technik vor allem einfach zu handhaben sein und sich vollständig den Bedürfnissen ihrer Benutzer anpassen.

Immer mehr Menschen würden heute mit einem PC nicht nur arbeiten, sondern auch beispielsweise Fotos betrachten, Aufgabenlisten schreiben, ihren Kalender führen, Musik hören, CDs brennen und DVD-Filme betrachten. Dementsprechend landeten PCs öfter auch in Wohnzimmern. Heute schon gebe es in sechs Prozent der Haushalte ein Heimnetzwerk, 68 Prozent davon für den privaten Gebrauch und nicht, um damit zu arbeiten.

Windows XP schaffe die Voraussetzung dafür, dass sich weit mehr Heime als die bisherigen sechs Prozent vernetzen. Mit dem Betriebssystem sei dies so einfach, wie es sich die Kunden wünschten, meint Toutonghi. Die Welt der Medien werde immer mehr digital. Insgesamt würde dadurch vieles leichter, doch wir befänden uns noch in einer frühen Phase der Entwicklung, in der für die Anwender noch vieles kompliziert sei. Windows XP sieht er als einen Meilenstein für die weitere Entwicklung an. Es sei stabil, einfach zu handhaben und eigne sich gut für die Bearbeitung und Wiedergabe digitaler Medien.

Inzwischen hätten Menschen die Wahl zwischen einer Fülle elektronischer Geräte. Bei allen Chancen, die damit verbunden seien, bestünde laut Toutonghi die Gefahr einer "technologischen Überlastung". Darum sollen sich die Entwickler bei Microsoft um die Gewohnheiten und Wünsche der Menschen kümmern. Es könnte so beispielsweise vielleicht einmal ein Adressbuch geben, das überall zur Anwendung kommen kann, wo es gebraucht werden könnte: In einem E-Mail-Programm, am Telefon oder beim Messaging. Also ein Adressbuch, das "einfach nur ein Adressbuch ist".

Zukünftig will Toutonghi nicht nur an Windows feilen. Wichtig sei auch eine Kooperation mit Partnern aus der Industrie, um mit ihnen zusammen ein "vielfältiges Ökosystem der Geräte" zu schaffen. Dabei ginge es nicht um Schnelligkeit. Die Verbraucher würden ihre vorhandenen Gerätschaften nicht einfach gegen völlig neue austauschen. Deshalb ginge es eher darum, Geräte zu entwickeln, die die Brücke schlagen zwischen heutiger und zukünftiger Technologie. (anw)