Millionenklage gegen MetaCreations-Distributor

MetaCreations hat seinen ehemaligen deutschen Distributor auf einen Millionenbetrag verklagt; die Hamburger stellten jetzt einen Insolvenzantrag.

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Von
  • Ines Pauer

MetaCreations USA hat seinen ehemaligen deutschen Distributor Prisma Express vor einem kalifornischen Gericht auf Zahlung eines Millionenbetrags verklagt. Obwohl das Verfahren noch nicht abgeschlossen ist, mußte der Hamburger Vertrieb mittlerweile einen Antrag auf Zahlungsunfähigkeit stellen.

Nach Angaben von Prisma Express fordert MetaCreations knapp zwei Millionen US-Dollar für gelieferte Waren. Diese sollen jedoch niemals beim Distributor eingetroffen sein. Vielmehr seinen bereits bezahlte Waren nicht geliefert worden, erklärte Prisma-Geschäftsführer Detlef Schmuck auf Nachfrage von c't. Prisma Express habe deshalb alle weiteren Zahlungen eingestellt. Daraufhin habe sich MetaCreations zur Klage entschlossen. Durch Rücklagen für die Prozeßrisiken hätte Prisma zum 30. Juni erhebliche Verluste ausweisen müssen, die die Banken dazu bewogen, dem Unternehmen die Kreditlinie zu kündigen. In dieser Lage verlangten die gesetzlichen Vorschriften zwingend den Insolvenzantrag. Sprecher von MetaCreations Deutschland wollten sich nicht zu Einzelheiten des erst jetzt bekannt gewordenen und seit Frühjahr laufenden Verfahrens äußern.

Bei Prisma Express stehen jetzt 54 Arbeitsplätze in Hamburg und weitere 100 in der Unternehmensgruppe auf der Kippe. Doch trotz des Insolvenzantrags bleibt der Distributor optimistisch. Der Antrag bedeute nicht automatisch das Aus, erklärt das Unternehmen in einer Pressemeldung. Ziel des neuen Insolvenzrechts sei die Fortführung des Unternehmens und nicht seine Liquidierung. Der vorläufige Insolvenzverwalter habe bereits am Tag der Antragstellung die Fortführung des Unternehmens bestimmt. (ipa)