Mit Millionen in den Weltraum

Als zweiter Tourist will der südafrikanische Internet-Tycoon Mark Shuttleworth demnächst zur Internationalen Raumstation (ISS) reisen. Doch die NASA protestiert und die Russen dementieren.

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Von
  • Marc Kersten

Ein Urlaub in völliger Abgeschiedenheit, davon träumen viele Menschen. Doch nicht jeder kann sich einen Kurztrip auf die Internationale Raumstation (ISS) leisten. Für den erst 27-jährigen Internet-Tycoon Mark Shuttleworth ist das nötige Kleingeld offenbar kein Problem. Der Südafrikaner bereitet sich derzeit Berichten zufolge in einem russischen Raumfahrtzentrum bei Moskau auf die Reise vor. Nach dem kalifornischen Unternehmer Dennis Tito (1 Woche Vollpension für 20 Millionen US-Dollar) wäre er der zweite Tourist auf der noch im Aufbau befindlichen Station.

Schon der erste Weltraumurlaub hatte zu einer Verstimmung zwischen Russen und Amerikanern geführt. Die NASA vertrat den Standpunkt, dass der Besuch ein inakzeptables Sicherheitsrisiko für die reguläre Besatzung der ISS darstelle. Bei einem Treffen der fünf an dem Projekt beteiligten Organisationen im kanadischen Quebec hatte der Chef der russischen Raumfahrtbehörde Yury Koptev noch vor wenigen Tagen zugesagt, dass man vor Fertigstellung des Projekts im Jahr 2006 keinen weiteren kommerziellen Besucher zur ISS hochschicken wolle.

Allen Beteuerungen zum Trotz trainiert Mark Shuttleworth bereits im russischen Trainingszentrum Zvezdny für den Aufenthalt im All. Die Schwerelosigkeit an Bord der ISS und die enorme körperliche Belastung beim Hinflug erfordern eine mehrmonatige Vorbereitung. Üblicherweise legen die Raumfahrtagenturen auch extrem hohe Maßstäbe bei der Auswahl geeigneter Kosmonauten an. (mck)