Mittelstand noch zögerlich bei SEPA-Umsetzung

Bis 2014 müssen alle nationalen Überweisungs- und Lastschriftverfahren an den einheitlichen Euro-Zahlungsverkehrsraum angepasst sein.Der BDI hat deutsche Unternehmen nach dem Stand der Umsetzung befragt.

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Von
  • Ute Roos

Die meisten Unternehmen der deutschen Industrie haben sich der Vorbereitung für die Umstellung von nationalen Bezahlverfahren auf den einheitlichen Euro-Zahlungsraum (Single Euro Payments Area; SEPA) "offensiv angenommen", resümiert eine Umfrage des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI). Befragt wurden Mitte 2012 Unternehmen verschiedener Größe und Branchen (die Anzahl der Unternehmen wird nicht genannt). Die meisten der Umfrageteilnehmer beschäftigen einen SEPA-Beauftragten, der den Umstellungsprozess unterstützt. Auch ist die Verwendung der internationalen Konto- und Bankdaten IBAN/BIC weit fortgeschritten, außerdem sind diese häufig bereits in den Stammdaten erfasst.

Unterschiede zwischen größeren und kleineren Unternehmen zeigen sich vor allem in der Abwicklung der Zahlungen: Erstere wickeln einen vergleichsweise größeren Teil ihrer Überweisungen schon auf SEPA-Basis ab. Eine Migration auf SEPA-Überweisungen vor dem letztmöglichen Termin 2014 steht bei ungefähr der Häfte der befragten Unternehmen an. Kaum verbreitet ist dagegen die SEPA-Lastschrift. Wenn überhaupt, wird sie von Großunternehmen eingesetzt. Eine Einführung vor 2014 erwägen nur wenige große Unternehmen, bei kleineren ist die Zahl vernachlässigbar.

Im nationalen Zahlungsverkehr spielen IBAN/BIC bisher kaum eine Rolle – und wenn, sind es auch hier die größeren Unternehmen, die aktiv sind. Auch erwägen sie eher als kleine Betriebe eine Migration vor 2014. Gleiches gilt für die Verwendung des Formates ISO 20022: Sein Einsatz nimmt insbesondere in größeren Unternehmen zu, er ist alles in allem aber auch schon erkennbar verbreitet.

Gestartet ist SEPA Anfang 2008, beendet sein soll die Umstellung aller nationalen Überweisungen und Lastschriften auf einheitliche europäische Verfahren laut EU-Verordnung vom 14. März 2012 (PDF) bis zum 1. Februar 2014. Soviel Vorlauf erfordert die komplexe Umstellung, bei der unter anderem EDV-Systeme, Datenbanken et cetera angepasst werden müssen. Vom vereinheitlichten Zahlungsverkehr versprechen sich die Verantwortlichen Erleichterungen im innereuropäischen Handel für Betreiber wie Endkunden. (ur)