Mittwoch: Pager-Detonationen im Libanon, Meta blockt russische Staatsmedien

Pager-Anschlag auf Hisbollah + Meta gegen Einflussnahme Russlands + Millionen für US-Militärchips + DMEXCO zu KI und Cookie-Alternativen + Salesforce-CRM mit KI

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Ein Kopf bildet sich aus kleinen Teilchen; Mittwoch: Pager-Explosionen, Meta-Blockade, Chip-Subventionen, Werbebranchen-Boom & Salesforce-KI

(Bild: Shutterstock/Alexander Supertramp)

Lesezeit: 6 Min.
Von
  • Frank Schräer

Explodierende Pager töten mindestens acht Menschen und verletzen Tausende bei einem mutmaßlichen israelischen Angriff auf die Hisbollah. Die Ursache der gleichzeitig detonierenden Pager ist bislang ungeklärt, aber die von vielen Ländern als Terrororganisation eingestufte Miliz droht Israel Vergeltung an. Derweil beschuldigen die USA russische Staatsmedien wie RT und Rossiya Segodnya, die US-Präsidentschaftswahl zu beeinflussen und Unruhe zu stiften. Meta wirft sie deshalb von den eigenen Plattformen. Doch RT selbst macht sich lustig über die USA und Meta und möchte sich nicht zum Schweigen bringen lassen. Gleichzeitig verstärken die USA die militärische Chipforschung. Mit Mitteln aus dem Chips and Science Act werden 33 Projekte in zahlreichen US-Bundesstaaten finanziert. Dafür stehen über 250 Millionen US-Dollar bereit. Doch Forscher mahnen eine Straffung der Strukturen innerhalb der US-Regierung an – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

Tausende Menschen im Libanon wurden durch explodierende Pager verletzt; nach ersten Berichten starben mehrere Menschen. Offenbar handelte es sich bei den Explosionen der kleinen tragbaren Funkempfänger um einen Angriff auf Mitglieder der libanesischen Hisbollah. Der Gesundheitsminister des Libanons sagte, dass mindestens acht Menschen, darunter ein Kind, getötet und etwa 2.750 weitere verletzt wurden, 200 davon schwer. Die Ursache konnte nicht sofort ermittelt werden, aber der libanesische Informationsminister bezeichnete die Detonation der Pager, die von der Hisbollah und anderen libanesischen Gruppen zur Kommunikation genutzt werden, als "israelische Aggression": Tausende Pager explodieren im Libanon gleichzeitig.

Meta Platforms hat RT, Rossiya Segodnya und andere russische Staatsmedien weltweit auf den eigenen Online-Diensten geblockt. Diese der Regierung Russlands unterstehenden oder staatlich finanzierte Stellen würden Täuschungstaktiken verwenden, um verdeckt Einfluss zu nehmen auf den in den USA laufenden Präsidentschaftswahlkampf. In der EU sind RT und Sputnik bereits seit März 2022 verboten, wegen des Vorwurfs der Kriegspropaganda nach dem russischen Angriff auf die Ukraine. Facebook und Instagram sind seitdem auch in Russland verboten, weil die Plattformen nach Ansicht Moskaus nicht gegen dort geäußerte Kritik am Angriff auf die Ukraine vorgegangen sind: Meta wirft russische Staatsmedien aus Facebook, Instagram, Threads und WhatsApp.

Das Pentagon wird 269 Millionen US-Dollar an 33 Halbleiter-Forschungsprojekte in den USA vergeben. Die Mittel stammen aus dem Chips and Science Act. Mit dem 52-Milliarden-Dollar-Programm, das US-Präsident Joseph Biden 2022 unterzeichnet hat, soll die Herstellung von Halbleitern in den USA angekurbelt werden. Bislang werden die größtenteils in Übersee, vor allem Taiwan, hergestellt. Die jetzige Millionenausschüttung ist die zweite Auszahlung von Mitteln zur Stärkung der Halbleiterforschung für das US-Militär. Das Programm soll "eine wichtige Lücke" zwischen Prototypen aus dem Labor und solchen aus der Fabrik schließen, so das Pentagon: 269 Millionen US-Dollar für die militärische Chipforschung.

In Köln öffnen sich am heutigen Mittwoch wieder die Tore der Messe DMEXCO, bei der sich alles um (Online-) Marketing dreht. Der Branche geht es blendend. Das lässt sich schon an den Zahlen für die Display-Werbung ablesen, die der Online-Vermarkterkreis im Branchenverband BVDW anlässlich der Messe veröffentlicht. Demnach übersteigen die Einnahmen für Display-Werbung 2024 erstmals die Schwelle von sechs Milliarden Euro. Kernthemen der Messe sind KI und das abgesagte Ende der Third-Party-Cookies. Letztere bleiben trotzdem ein Auslaufmodell und die Branche sucht nach Alternativen. Dazu zählen alternative ID-Lösungen, mit denen der Benutzer auch über Gerätegrenzen identifizierbar bleibt. Darum geht es auf der DMEXCO: Die Werbebranche boomt.

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Ein großer Teil der Büroarbeit besteht aus wiederkehrenden Tätigkeiten, und darin steckt eine Menge Optimierungspotenzial, findet der CRM-Anbieter Salesforce. Große Sprachmodelle (Large Language Models, LLM) übernehmen bereits einfache Schreibaufgaben, etwa einen Text zusammenzufassen. Künftig sollen LLMs alle E-Commerce-Bereiche aktiver als bisher unterstützen, beispielsweise um Produktanfragen oder Garantiefälle von Kunden zu bearbeiten. Kürzlich stellte Salesforce die KI-Plattform Agentforce vor. Auf der Hauskonferenz Dreamforce in San Francisco gab Salesforce-CEO Marc Benioff Einblicke, wie das aussehen soll bei Salesforce-CRM: Details zum autonomen KI-Kundendienst.

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(fds)