"Mixter" will dem FBI helfen

Der deutsche Hacker "Mixter" hat nach eigenen Angaben der technischen Abteilung des FBI seine persönliche Hilfe angeboten. Mit dieser Darstellung reagierte der Hacker in einer Mitteilung an c't auf US-Presseberichte, wonach das FBI im Zusammenhang mit den Web-Sabotageakten der vergangenen Woche nach ihm suche. "Auch dem BKA sind meine persönlichen Daten bekannt", schrieb der Hacker, der den Medien gegenüber nur unter seinem Pseudonym auftritt. Ein BKA-Sprecher erklärte auf Nachfrage, es liege bislang kein Amtshilfeersuchen aus den USA vor.

Mixter ist Autor des Programmes "Tribe Flood Network" (TFN), das vermutlich in der letzten Woche für so genannte Distributed Denial-of-Service Attacks eingesetzt wurde, um populäre Webserver für einige Stunden lahm zu legen.

Nach Presseberichten interessiert sich das FBI auch für "Randomizer" (oder kurz "Random"). Der Autor von "Stacheldraht", ebenfalls ein Deutscher, kündigte inzwischen in einem E-Mail-Interview mit einem Online-Magazin eine verschärfte Version seines Denial-of-Service-Tools an: "Stacheldraht 2.0 alias Blitzkrieg" würde die Anonymität der Angreifer noch besser gewährleisten. Die erste Version schilderte er gegenüber c't als Programmierübung. Stacheldraht sei nur zufällig öffentlich geworden, als der Computer eines Bekannten gehackt wurde, auf dem das Tool installiert war. Die Eindringlinge hätten das Programm dann weitergereicht.

Aus Insiderkreisen verlautete unterdessen, dass der große Angriff auf Yahoo weder mit Stacheldraht noch mit TFN durchgeführt wurde, sondern mit einem relativ neuen und unbekannten Tool namens Slice3. Es stehe bislang nur einem kleinen Kreis von Eingeweihten zur Verfügung und sei streng genommen nicht einmal für verteilte Angriffe vorgesehen: Der koordinierte Ansturm auf Yahoo von rund vierzig Rechnern aus erforderte den abgesprochenen Programmstart auf jedem einzelnen System. (nl)