Mobil-Browser Opera Mini 9 rechnet Video-Streams klein

Nach längerem Ringen mit Apple veröffentlichte Opera Version 9 für iOS seines beliebten Browsers Mini.

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Opera Mini 9 rechnet Video-Streams klein

Opera mini auf dem iPad 4.

(Bild: Screenshot)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Herbert Braun

Opera hat heute Version 9 seines Mobilgeräte-Browsers Mini für iOS veröffentlicht. Zentrale Neuerung ist die serverseitige Kompression von Online-Videos. Schon bisher hatte Opera Webseiten auf den Servern
des Unternehmens gerendert und in einer komprimierten Version an den Browser ausgeliefert. Dies gilt nun auch für Videos: Mit Opera Mini 9 abgespielte Filme sollen seltener ruckeln, schneller starten und das dem Nutzer vom Netzanbieter zur Verfügung gestellte Datenvolumen weniger schnell aufbrauchen.

Die technische Basis dafür ist der auf den Opera-Servern eingesetzte Rocket Optimizer, den Opera im Februar 2013 zusammen mit dessen Hersteller Skyfire übernommen hat. Nach eigenen Aussagen verringert sich die für flüssiges Streaming erforderliche Bandbreite beim Einsatz von Rocket Optimizer um 60 Prozent – und das auch beim MP4-Format, in dem die meisten für Mobilgeräte tauglichen Videos kodiert sind. Die erforderliche große Rechenleistung holt Opera/Skyfire bedarfsabhängig aus der Cloud. Bisher verkaufte Opera diese Technik Mobilfunkanbietern und nutzte sie mit Opera Max erstmals für ein eigenes Produkt.

Nach Erhebungen von Opera läuft inzwischen jedes vierte Online-Video auf einem Mobilgerät. Dabei träten abhängig vom Land, in dem das Mobilfunknetz benutzt wird, in 40 bis 73 Prozent aller Fälle Ruckler auf.

Insgesamt soll Opera Mini den Traffic auf etwa 10 Prozent des ursprünglichen Volumens reduzieren. Alternativ kann der Benutzer wie schon in der Vorgängerversion das serverseitige Rendering abschalten und mit Opera Turbo komprimierte oder ganz unkomprimierte Rohdaten empfangen, die der Browser dann mithilfe der in iOS integrierten WebKit-Engine rendert; andere Browser-Engines erlaubt Apple nicht in iOS-Apps.

Weitere Neuerungen von Opera Mini 9 sind Kompatibilität zum iPhone 6, die Anzeige der durch die Kompression eingesparten Daten sowie die Möglichkeit, Lesezeichen auf dem Startbildschirm zu hinterlegen; die beiden letzteren Möglichkeiten kennen Android-Nutzer bereits aus neueren Opera-Mobile-Versionen. Ursprünglich sollte Opera Mini 9 bereits am 28. Oktober erscheinen, aber Apple hatte es offenbar nicht so eilig mit der Prüfung. (axk)