MobilCom bietet UMTS-Lizenz zum Nulltarif - und niemand greift zu

Telecom-Konzerne aus Europa und USA scheuen vor Verpflichtungen zurück, welche die UMTS-Lizenz mit sich bringt.

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Von
  • Torge Löding

Anscheinend haben Telecom-Konzerne weniger Vertrauen in die dritte Mobilfunkgeneration UMTS, als sie gemeinhin zugeben. Nach einem Bericht des Spiegel hat der Büdelsdorfer MobilCom-Konzern erhebliche Probleme seine im Sommer 2000 für acht Milliarden Euro ersteigerte UMTS-Lizenz loszuwerden -- nicht einmal für einen symbolischen Kaufpreis von einem Euro. Das zumindest lassen die Absagen vermuten, die in den vergangenen Tagen beim Büdelsdorfer Telefonunternehmen MobilCom auf die Offerte zur Übernahme seiner UMTS-Lizenz eingegangen sind.

Sämtliche großen Telekommunikationsanbieter Europas und einige US-Anbieter waren angeschrieben und zum Teil auch telefonisch kontaktiert worden, berichtet der Spiegel. Einziger Haken bei dem Ein-Euro-Angebot: Die mit der Lizenz verbundene Verpflichtung, das Netz auszubauen, müsste der Käufer übernehmen. Nach bisherigen Schätzungen kostet so ein Netzausbau etwa 15 Milliarden Euro. Bisher lehnten alle Konzerne dankend ab, nur zwei baten überhaupt um detaillierte Unterlagen. Als letzter Versuch sollen jetzt in den nächsten Tagen noch einige Telekommunikationsunternehmen in Asien wie NTT Docomo und auch einige reine Finanzinvestoren angeschrieben werden. (tol)