Mobilcom-Aufsichtsrat stimmt Verkauf der UMTS-Infrastruktur zu

Das UMTS-Netz geht nun anscheinend an E-Plus.

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Von
  • Torge Löding

Der Aufsichtsrat der Mobilcom AG hat sich auf seiner heutigen Sitzung darauf geeinigt, den Verkauf des UMTS-Netzes noch in dieser Woche endgültig unter Dach und Fach zu bringen. Der Versuch, auch die acht Milliarden Euro teure UMTS-Lizenz zu verkaufen, scheiterte nach Aussage des Gremiums trotz umfangreicher Bemühungen. Damit scheint eindeutig, dass E-Plus den Zuschlag bekommt und die acht Milliarden Euro teure Lizenz entschädigungslos an den Regulierer zurückfällt.

Nach den von der außerordentlichen Hauptversammlung genehmigten Verträgen besteht für Mobilcom die Verpflichtung zum Abbau des UMTS-Netzes bis 31. Dezember 2003. Zu diesem Zeitpunkt entfällt auch die zugesagte Finanzierung durch den Großaktionär France Telecom. "Der Verkauf der Infrastruktur ist die hinsichtlich Aufwand und Risiken deutlich günstigere Alternative als der Abbau der Netzkomponenten", meint Mobilcom-Vorstandsvorsitzender Thorsten Grenz.

Gestern war überraschend die Hinduja-Gruppe aus Indien als weiterer potenzieller Interessent aufgetreten. Hinter der Bekundung der Inder hatten Branchenbeobachter allerdings ein Manöver des Mobilcom-Gründers Gerhard Schmid vermutet, der somit die Verkaufsverhandlungen herauszögern wolle. Schmid hatte sich stets gegen einen Verkauf des UMTS-Netzes ausgesprochen und war deshalb als Vorstandschef bei Mobilcom abgelöst worden war. (tol)