Mobilcom-Chef eröffnet Poker um deutsche UMTS-Lizenzen

Mobilcom-Chef Gerhard Schmid ist bereit, Milliarden für eine Lizenz der dritten Mobilfunk-Generation UMTS zu zahlen.

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Von
  • Dusan Zivadinovic

Mobilcom-Chef Gerhard Schmid ist bereit, Milliarden für eine Lizenz der dritten Mobilfunk-Generation UMTS (Universal Mobile Telecommunication System) zu zahlen. "Wir werden genau das bieten, was nötig ist", sagte Schmid im ZDF-Morgenmagazin am Mittwoch. Aus der neuen Partnerschaft mit der France Telecom, die an Mobilcom beteiligt ist, schöpft Schmid offenbar reichlich Mut. Seine Firma könne 22 bis 24 Milliarden Mark und wenn nötig auch mehr zahlen, sagte er.

Klappern gehört zum Handwerk, doch ob auch nur einer der Bewerber um die UMTS-Lizenz so weit gehen wird, muss sich noch erweisen. Zwar vermuten Experten aus Bankenkreisen, dass in Deutschland 60 Milliarden Mark und mehr bei der Versteigerung der Lizenzen gezahlt werden könnten, doch es liegt auf der Hand, dass die späteren UMTS-Netzbetreiber die horrenden Einstiegssummen so oder so wieder einspielen müssen. Die Lizenzkosten werden also über höhere Gebühren an die Kunden weitergegeben. Natürlich ist den Mitspielern klar, dass sie den Gebührenbogen nicht beliebig spannen können – fallen die Kosten zu hoch aus, droht UMTS ein Flopp zu werden.

Debitel-Chef Joachim Dreyer glaubt, dass bei rund 20 Milliarden Mark pro Lizenz die Schmerzgrenze erreicht sein dürfte. Höhere Kosten könnten sich für kaum einen Betreiber rechnen. "Denn dazu kommen noch Kosten von zehn bis zwölf Milliarden Mark über die nächsten acht Jahre für den Netzaufbau und die Markterschließung sowie eine halbe Milliarde Mark für den Betrieb", rechnet Dreyer vor. Zusammen ergebe dies pro Jahr Kosten von zwei Milliarden Mark für Debitel.

Mit dem Highspeed-Standard UMTS wird der Zugang zum Internet via Handy deutlich schneller; unter optimalen Bedingungen soll die Technik bis zu 2 MBit/s übertragen können. Die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post wird fünf bis sechs Lizenzen versteigern. Die Bewerbungsfrist läuft Ende April ab. (dz)