zurück zum Artikel

Mobilfunk: Afrikas letzte weiße Flecken verschwinden

Daniel AJ Sokolov

Jedes Land auf dem Kontinent verfügt nun über zumindest ein Mobilfunknetz, auch wenn oft nur bescheidene Flächen versorgt werden.

Mit Guinea-Bissau und Eritrea schwinden die beiden letzten weißen Flecken von Afrikas Mobilfunkkarte. In beiden Ländern hat der Betreiber Tecore [1] je ein GSM-Netz errichtet, in Eritrea ist auch GPRS vorgesehen. Damit verfügt nun jedes Land auf dem Kontinent über zumindest ein Mobilfunknetz, auch wenn oft nur bescheidene Flächen versorgt werden. So auch in Eritrea, wo vorerst lediglich die Hauptstadt Asmara abgedeckt wird. Das von der staatlichen Eritel betriebene Netz soll zunächst auf die Vororte und dann auf weitere Landesteile ausgedehnt werden. Der kommerzielle Launch ist für das laufende Quartal geplant.

In Guinea-Bissau konnte Guiné Tel bereits Ende Januar die ersten Prepaid-Kunden begrüßen, nachdem das Netz in der Hauptstadt Bissau (rund 300.000 Einwohner) in nur 30 Tagen betriebsfertig errichtet worden war. Auch der weitere Ausbau soll sehr rasch erfolgen. Der Netzbetreiber sieht Eile geboten, da die Regierung der Tochter der [www.telecom.pt Portugal Telecom] damit gedroht hatte, einem anderen Unternehmen eine Mobilfunklizenz zu erteilen. Wie Balancing Act [2] berichtet, gibt es in dem seit 1974 unabhängigen Land Bestrebungen, Guiné Tel zu verstaatlichen.

Der Bedarf an Mobilfunk ist in beiden Ländern groß, gibt es doch nicht einmal einen Festnetzanschluss für je 100 Einwohner. Und auch diese wenigen Leitungen sind fast alle in der jeweiligen Hauptstadt konzentriert. Die internationalen Statistiken weisen den beiden Staaten für 2001 ein Bruttosozialprodukt von gerade 160 US-Dollar pro Einwohner aus. (Daniel AJ Sokolov) (anw [3])


URL dieses Artikels:
https://www.heise.de/-93201

Links in diesem Artikel:
[1] http://www.tecore.com
[2] http://balancingact-africa.com
[3] mailto:anw@heise.de