Mori3: Formwandelnder modularer Roboter für die Weltraumfahrt

Roboter, die sich je nach Einsatzzweck selbst umbauen, können in der Weltraumfahrt zum Einsatz kommen und viele Spezialroboter unnötig machen.

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Der Mori3-Roboter setzt sich aus einzelnen dreieckigen Modulen zusammen.

(Bild: RLL EPFL)

Lesezeit: 2 Min.

Ein Forschungsteam des Reconfigurable Robotics Lab (RRL) der schweizerischen École Polytechnique Fédérale de Lausanne (EPFL) hat einen polymorphen Roboter entwickelt, der sich aus dreieckigen Modulen in 3D-Objekte wandeln kann. Diese modulare Robotik könnte ein vielversprechender Ansatz für die Weltraumfahrt sein.

Das Ziel der Wissenschaftler war es, einen Roboter zu schaffen, der je nach Umgebung beliebig zusammen- und auseinandergebaut und so flexibel eingesetzt werden kann. So haben die Forschenden mit Mori3 einen Roboter gebaut, der seine Größe, Form und Funktion verändern kann, wie sie in dem wissenschaftlichen Paper "Morphological flexibility in robotic systems through physical polygon meshing" beschreiben, der in Nature Machine Intelligence veröffentlicht ist.

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Per Polygon-Meshing lassen sich die einzelnen dreieckigen Module des Mori3-Roboters zusammensetzen. Die Dreiecke können unterschiedliche Formen und Größen haben. Außerdem kommunizieren sie untereinander, um sich neu konfigurieren zu können. So entstehen funktionale, gelenkige Strukturen, die sich fortbewegen, mit Gegenständen umgehen und Objekte transportieren können. Außerdem kann der Roboter mit seinen Benutzern interagieren.

Der Vorteil von solch modularen, multifunktionalen Robotern ist, dass sie ein breites Anwendungsspektrum abdecken können. Sie sind in der Lage, viele verschiedene Aufgaben zu erfüllen, wie die Forscher in ihrer Konzeptstudie nachweisen. Die Wissenschaftler räumen allerdings auch ein, dass Mori3 in spezifischen Bereichen weniger effektiv arbeitet wie ein auf eine einzelne Aufgabe spezialisierter Roboter, dafür punkte er aber durch seine Vielseitigkeit.

Die sei auch ausschlaggebend für sein angedachtes Einsatzgebiet. Der Roboter benötige nicht so viel Platz in Raumschiffen wie mehrere spezialisierte Roboter. Zusätzlich spart das Gewicht, was ein nicht unerheblicher Faktor für den Start einer Weltraumrakete ist. Die Forschenden sind der Ansicht, dass Mori3 im Weltraum zur Kommunikation und für externe Reparaturen eingesetzt werden kann.

(olb)