Motorola steigt bei Symbian aus

Nokia und Psion wollen die Anteile von Motorola am Hersteller von Smartphone-Betriebssystemen übernehmen; der US-Konzern bleibt aber Lizenznehmer von Symbian OS.

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Von
  • Jürgen Kuri

Der finnische Handy-Marktführer Nokia und der Mobilgeräte-Spezialist Psion wollen die Anteile von Motorola an Symbian übernehmen. Bislang sind die drei Unternehmen die Hauptprotagonisten bei dem Konsortium. Es entwickelt mit Symbian OS das weltweit momentan führende Betriebssystem für Handys und Smartphones; ursprünglich entstand Symbian OS einmal aus der EPOC-Plattform von Psion. Auf Basis von Symbian OS entwickelte auch Nokia seine Seires-60-Plattform, die Handy-Herstellern eine einfache Integration erweiterter Smartphone-Funktionen in ihre Geräte ermöglichen soll.

Motorola hält momentan noch einen Anteil von 19 Prozent an Symbian. Nach dem Verkauf der Anteile würde der Anteil von Nokia von 19 auf 32,2 Prozent, der von Psion von 25,3 auf 31,1 Prozent steigen. Wieviel die Firmen an Motorola bezahlen, gaben sie nicht bekannt; sie erklärten lediglich, dass Symbian für die Transaktion mit einem Firmenwert von rund 427 Millionen Euro bewertet werde. Die Verhandlungen über die Übernahme sollen in den nächsten Wochen unter Dach und Fach gebracht werden; zudem ist eine Genehmigung der deutschen Kartellbehörden notwendig.

Motorola hatte im Februar damit für Aufsehen gesorgt, künftig Linux auf seinen Smartphones einsetzen zu wollen -- das erste Gerät wurde gerade erst in Asien vorgestellt. Gleichzeitig aber arbeitet Motorola auch weiter an Smartphones mit Windows-System oder mit Symbian OS -- Nokia und Psion betonten im Rahmen der Ankündigung, Motorolas Symbian-Anteile übernehmen zu wollen, dass der US-Konzern weiterhin Lizenznehmer von Symbian OS bleibe. (jk)