Movielink will Brennen von Download-Filmen auf DVD ermöglichen

Kopierschutz und DRM verhindern, dass Kunden online heruntergeladene Filme ohne Hilfe eines PC am Fernseher betrachten können. Movielink.com, hinter dem große Hollywood-Studios stehen, will nun die eingeschränkte Privatkopie auf DVD möglich machen.

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Von
  • Matthias Parbel

Kunden des US-amerikanischen Anbieters Movielink.com können bisher schon Filme online kaufen und leihen, um die per Digital Rights Management Software (DRM) geschützten Inhalte anschließend am PC zu betrachten. Eine Kopie auf DVD zu brennen ist bisher nicht möglich. Genau das will Movielink seinen Kunden aber künftig anbieten. Das Unternehmen ist überzeugt, dass Kunden nach einer einfachen Möglichkeit suchen, gekaufte oder geliehene Filme unkompliziert vom PC zum DVD-Spieler und Fernseher im Wohnzimmer transportieren und dort abspielen zu können. Bisher ist dies nur per Streaming über ein Heimnetzwerk möglich, über das aber nur wenige Haushalte verfügen.

Über den erfolgversprechendsten Weg, Filme und andere digitale Inhalte über das Web zu vermarkten, wird noch gestritten, ohne DRM wird es nach den Forderungen der Hollywood-Studios aber auf keinen Fall gehen. Gemeinsam mit dem Brennsoftware-Hersteller Sonic Solutions will Movielink jetzt ein System anbieten, das dem Kunden eine einzelne Kopie des Films auf DVD erlaubt. Die von Sonic lizenzierte DRM-Kopierschutztechnik verhindert dabei eine weitere unautorisierte Vervielfältigung der gebrannten DVD.

Hinter Movielink und dem Konkurrenten CinemaNow   stehen große Hollywood Studios wie Universal Pictures, Warner Bros., Sony Pictures Entertainment, Paramount, MGM und 20th Century Fox. Ob diese den Vorstoß von Movielink jedoch auch mittragen werden und ihre Inhalte für eine Kopie auf DVD freigeben, ist noch offen.

Die Studios haben sich in der Vergangenheit trotz des DRM-Kopierschutzes sehr restriktiv gezeigt, schließen in letzter Zeit aber immer mehr Vertriebsvereinbarungen mit Online-Anbietern wie beispielsweise Guba. Mit Warner Bros. und Sony Entertainment kann Guba bisher – anders als Movielink und CinemaNow – aber nur auf einzelne ausgewählte hochkarätige Inhalte der Filmindustrie zugreifen. Zu den Kooperationspartnern von Warner zählt seit Mai 2006 auch BitTorrent, dessen P2P-Vertriebssystem sich immer wieder mit Vorwürfen der Film- und Musikindustrie konfrontiert sah, illegalen Austausch von geschützten Inhalten über das Internet mit ermöglicht zu haben. (map)