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Mozilla bringt HD-Streaming ORBX in den Browser

Gerald Himmelein

Mozilla hat die Streaming-Technik ORBX als JavaScript-Bibliothek umgesetzt. Auf diesem Weg lassen sich nicht nur HD-Videos ohne Plug-ins auf beliebigen Geräten betrachten, sondern auch Anwendungen fernsteuern.

Vor zwei Jahren ging der Rendering-Spezialist Otoy erstmals mit ORBX [1] an die Öffentlichkeit. Der Streaming-Codec war zusammen mit dem Grafikunternehmen Autodesk entwickelt worden und soll nicht nur für Videoströme taugen, sondern auch für 3D-Objekte und Videos mit höherem Farbraum (bis zu 24 Bit pro Kanal).

Jetzt hat Otoy [2] den Codec zusammen mit Mozilla zur JavaScript-Bibliothek ORBX.js weiterentwickelt. So soll jeder zu HTML5 kompatible Web-Browser grundsätzlich imstande sein, Videos mit bis zu einer Auflösung von 1080p bei 60 Hz wiederzugeben – ganz ohne zusätzliche Plug-ins.

Als Voraussetzung nennen Mozilla und Otoy einen Browser mit schneller JavaScript-Implementierung, der WebGL unterstützt. Mozilla will ORBX.js offenbar gegen den derzeit am meisten verbreiteten Standard H.264 positionieren, ähnlich wie es Google derzeit mit VP8/WebM versucht [3]. Bei der fortgesetzten Nutzung von H.264 befürchtet Mozilla, ab 2016 [4] hohe Lizenzkosten zahlen zu müssen.

ORBX.js [5] bietet zusätzlich die Möglichkeit zur Virtualisierung von Anwendungen. Dank des effizienten Codec sollen sich auf Web-Servern gehostete Desktop-Anwendungen flüssig auf Smartphones und Tablets bedienen lassen. Die Ergebnisse der Benutzereingaben werden direkt in den Browser zurückgestreamt.

Über ORBX.js soll sich auch qualitativ hochwertiges Video-Streaming umsetzen lassen – ganz ohne proprietäre Plug-ins wie Adobe Flash oder Microsoft Silverlight. Zum Schutz von Bezahlinhalten will ORBX.js auf Wasserzeichen setzen, statt die Nutzung über DRM-Techniken einzuschränken. (ghi [6])


URL dieses Artikels:
https://www.heise.de/-1856595

Links in diesem Artikel:
[1] http://www.otoy.com/media/press/announcement.html
[2] http://render.otoy.com/
[3] https://www.heise.de/news/Google-I-O-Open-Web-Media-Project-soll-VP8-als-Videostandard-fuers-Web-etablieren-Update-1003785.html
[4] https://www.heise.de/news/MPEG-LA-Keine-Lizenzkosten-fuer-H-264-kodierte-Internetvideos-bis-Ende-2015-Update-921885.html
[5] http://venturebeat.com/2013/05/03/mozilla-windows/
[6] mailto:ghi@ct.de