Mozilla und Yahoo: Rechtsstreit nach Beendigung der Zusammenarbeit

Browserentwickler Mozilla und Suchmaschinenanbieter Yahoo liefern sich einen Rechtsstreit. Im Zuge der Vertragskündigung von Mozilla, die Yahoo als voreingestellte Suchmaschine in Firefox abschaffte, verklagen sich nun beide Unternehmen auf Vertragsbruch.

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Firefox
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Von
  • Björn Bohn

Der Suchmaschinenanbieter Yahoo und der Browseranbieter Mozilla liefern sich einen Rechtstreit, nachdem Mozilla seinen Vertrag mit Yahoo für die voreingestellte Suchmaschine in den USA kündigte. Yahoo warf Mozilla einen Vertragsbruch vor, auf den Mozilla prompt mit einem ähnlichen Vorwurf antwortete.

In einem offiziellen Statement auf dem Mozilla-Blog erklärt Denelle Dixon, Chefin der Rechtsabteilung, dass Mozilla von ihrem vertraglichen Recht gebraucht gemacht haben, den Vertrag zu terminieren, wenn es dem "Wohle der Firma" dient. Im Vertrag befand sich außerdem eine Klausel, die es Mozilla bei einem Verkauf von Yahoo ermöglichte, von dem Vertrag zurückzutreten. Yahoo gehört seit Mitte 2017 dem Telekommunikationsanbieter Verizon und verschmolz mit AOL zur Firma Oath.

Eine Einigung der beiden Parteien liegt wahrscheinlich in weiter Ferne. Mozilla fordert von Yahoo Zahlungen, die vertraglich vereinbart gewesen seien. Laut Yahoo hat Mozilla das Unternehmen am 10. November informiert, dass der Vertrag terminiert sei – Yahoo forderte, sofort wieder als Standardsuchmaschine Verwendung zu finden. Dieser Forderung kam Mozilla nicht nach, weshalb jetzt die Klage seitens Yahoo eingereicht wurde.

Ende 2014 löste Yahoo Google als Standardsuchmaschine in Firefox ab – allerdings nicht in Europa. Nun kehrte Mozilla mit dem Erscheinen des neuen Firefox Quantum auch in den USA zu Google als Standardsuchmaschine zurück. (bbo)