Multimediaverband: EMail-Werbung nur auf Wunsch

In einem Online-Chat auf politik-digital hat sich Alexander Felsenberg, der Geschäftsführer des Deutschen Multimediaverbandes (dmmv), für eine strikte Regulierun

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Norbert Luckhardt

In einem Online-Chat auf politik-digital hat sich Alexander Felsenberg, der Geschäftsführer des Deutschen Multimediaverbandes (dmmv), für eine strikte Regulierung der Werbung per EMail ausgesprochen. Die Diskussion stand vor dem Hintergrund der Online-Petition gegen Spam, zu der politik-digital und c't aufgerufen haben.

Nach einer Mitgliederbefragung favorisiere der dmmv das sogenannte "Opt-in"-Prinzip, schrieb Felsenberg. Danach wäre die Zusendung einer Werbe-Email nur an Adressaten erlaubt, die sich zuvor ausdrücklich einverstanden erklärt haben. Zusätzlich sollen Werbe-EMails entsprechend gekennzeichnet und in der Größe auf 5 KByte beschränkt sein. Opt-in sei im übrigen kein Gesinnungswandel des dmmv, der Verband habe immer "kommuniziert, daß wir das als Möglichkeit sehen". Nach einer dmmv-Pressemeldung vom 11. Januar habe die Presse "leider nur eine Extremposition thematisiert". Der Verband hatte darin erklärt, ihm sei "wichtig, daß die Massenversendung von E-Mails auch in der Zukunft nicht unter Strafe gestellt wird, weil hier ein legitimes Interesse der Anbieter gegeben ist." Diese Formulierung löste massive Kritik von Internet-Nutzern aus. Der dmmv hat 670 Mitglieder und ist damit nach eigenen Angaben der größte deutsche Providerverband.

Die am vergangenen Sonntag gestartete Online-Petition an das Europa-Parlament haben bereits weit über 10.000 EU-Bürger unterzeichnet. Sie wenden sich damit gegen den Entwurf einer sogenannten Haftungsrichtlinie, die unter anderem die Zulässigkeit von Spam europaweit regeln wird. Nach dem aktuellen Stand sieht die Regelung nur vor, daß "kommerzielle Kommunikation per elektronischer Post klar als solche zu erkennen" und der Werbetreibende "klar identifizierbar" ist, damit der Verbraucher die weitere Zustellung untersagen kann. Die Kosten für den Empfang beziehungsweise das Ablehnen unerwünschter EMails hätten jedoch weiterhin die Internet-Anwender zu tragen. (nl)