Musikindustrie stellt Richtlinien für Kopierschutz vor

Die Musikindustrie hat jetzt eine erste Spezifikation des Verfahrens vorgelegt, mit dem sie das Raubkopieren bei digitalen Musikformaten verhindern will.

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Von
  • Gaby Schulemann

Die Musikindustrie hat jetzt eine erste Spezifikation des Verfahrens vorgelegt, mit dem sie das Raubkopieren bei digitalen Musikformaten verhindern will. Die "Secure Digital Music Initiative" (SDMI) der Recording Industry Association of America (RIAA) steht unter Zeitdruck, denn die Hersteller von Unterhaltungselektronik verlangen rechtzeitig vor dem Weihnachtsgeschäft klare Vorgaben, um eine neue Generation von Abspielgeräten -- etwa für das MP3-Format -- zu entwickeln. Nach den SDMI-Richtlinien konzipierte Geräte sollen künftig nur noch legal kopierte Musiktitel abspielen können. Das Konzept des sogenannten "Millennium Trigger" ist aber noch nicht ausgereift. Die Spezifikation beschreibt lediglich allgemein das Funktionsprinzip, genaue technische Vorgaben -- etwa für das digitale Wasserzeichen, mit dem Musiktitel markiert werden sollen -- fehlen noch.

Der Software-Hersteller Blue Spike äußerte unterdessen Kritik an der Vorgehensweise von SDMI. An der Datensicherheit müsse nicht hinter verschlossener Tür gearbeitet werden, sie gehe alle etwas an, so ein Sprecher von Blue Spike. Blue Spike hat zusammen mit einigen Musiklabels ein Programm namens "Giovanni" entwickelt, mit der sich digitale Musikstücke bereits mit digitalen Wasserzeichen versehen lassen. Eine kostenlose Demo-Version steht auf der Homepage zum Download bereit. (gas)