Muss Google böse werden?

"Don't be evil" lautet das Firmenmotto des höchst erfolgreichen Suchmaschinenbetreibers. Doch der Einstieg von Microsoft in den Such-Markt ist eine Bedrohung für Google -- aber das Unternehmen scheint für den Kampf gewappnet zu sein.

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Sascha Mattke

"Don't be evil" lautet das Firmenmotto der höchst erfolgreichen Suchmaschine Google. Doch um am auf Dauer stark wachsenden Suchmarkt teilhaben zu können, ist das Unternehmen wohl der Ansicht, seine Position ähnlich wie Microsoft durch proprietäre Schnittstellen absichern zu müssen. Entsprechende Pläne gibt es bereits, berichtet Technology Review in seiner neuen Ausgabe.

Technologisch ist Google weit vorne, aber das Unternehmen sollte nicht den Fehler machen zu glauben, dass dieser Vorsprung naturgegeben ist: Der Niedergang von Netscape ist ein Beispiel für die möglichen Folgen. Dazu kommt, dass etwa die Hälfte des Google-Umsatzes und Gewinns aus einem Bereich stammt, in dem die Web-Suche kaum eine Rolle spielt: dem Einspielen von Anzeigen auf fremden Websites.

Besonders bedrohlich für Google ist der Einstieg von Microsoft in seinen Markt. Letztlich konkurrieren die beiden Unternehmen nicht nur bei der Web-Suche, sondern auch darum, jegliche Art von digitalen Informationen zu organisieren, zu durchsuchen und bereitzustellen, und zwar auf allen möglichen Endgeräten. Dazu werden Standards nötig sein, die es bislang nicht gibt -- und Microsoft hat große Erfahrung damit, auf der Grundlage seiner Kontrolle über Windows in angrenzende Bereiche vorzudringen.

Aber Google scheint die Herausforderung erkannt zu haben: Eine Liste von Maßnahmen, die Technology-Review-Autor Charles H. Ferguson dem Unternehmen als von ihm vermutete Google-Pläne vorlegte, wurde nicht dementiert. Laut der Aufzählung wird Google unter anderem APIs für seine Suchdienste entwerfen und alles dafür tun, dass sie zum allgemeinen Standard werden -- notfalls sogar mit Yahoo fusionieren.

Siehe dazu in der aktuellen Ausgabe von Technology Review:

Die neue Ausgabe von Technology Review ist ab Donnerstag, den 20. Januar, im gut sortierten Zeitschriftenhandel erhältlich oder kann portokostenfrei online bestellt werden. (sma)