Mutmaßlicher Betreiber von großer Darknet-Drogenplattform festgenommen

Auf dem Darknet-Drogenmarktplatz, dessen mutmaßlichen Betreiber die Polizei jetzt festgenommen hat, tummelten sich etwa 16.000 Nutzer und 72 Händler.

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(Bild: BeeBright/Shutterstock.com)

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Ein 22-jähriger Student aus Niederbayern steht unter Verdacht, einen der größten Drogenmarktplätze Deutschlands im Darknet betrieben zu haben. Ermittler der bayerischen Polizei haben den mutmaßlichen Betreiber der Plattform "Deutschland im Deep Web" am Dienstag dieser Woche in Landshut festgenommen. Inzwischen sitze er in Untersuchungshaft.

Der Beschuldigte ist den Behörden bereits seit dem Jahr 2019 bekannt. Da habe er sich in das Netzwerk seiner Schule gehackt, erläutert die Zentralstelle Cybercrime Bayern (ZCB) gegenüber dpa.

"Deutschland im Deep Web" sei 2018 gestartet und die dritte Version der Plattform, die der Festgenommene unter diesem Namen betrieben haben soll. Der Betreiber der ersten Version der Plattform von 2013 sei bereits zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt worden. Der Attentäter im Olympia-Einkaufszentrum (OEZ) hatte dort seine Waffe und zugehörige Munition gekauft.

Die zuletzt aktive Plattform diente den Ermittlern zufolge vorrangig dem Drogenhandel. Rund 16.000 angemeldeten Nutzern standen dort 72 aktive Händler gegenüber. Bereits seit März sei die Plattform jedoch nicht mehr erreichbar gewesen – zu den Gründen dafür gibt es jedoch keine Angabe.

Bei den Durchsuchungen im Rahmen der Festnahme des Studenten seien von den Ermittlern unter anderem Computer, Datenträger und Mobiltelefone sichergestellt worden. Gegen den Verdächtigen laufen die Ermittlungen jetzt wegen des Betreibens einer kriminellen Handelsplattform im Internet. Bei einer Verurteilung drohen ihm bis zu zehn Jahre Haft, erörtern die Strafverfolger weiter.

(dmk)