Mutmaßlicher Wikileaks-Informant für geistig fit erklärt

Ein Spezialistenteam des US-Militärs hält Bradley Manning für verhandlungsfähig. Ihm wird vorgeworfen, Wikileaks mit geheimen Dokumenten zum Irak-Krieg versorgt zu haben.

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Von
  • Markus Stöbe

Der in den USA inhaftierte mutmaßliche Wikileaks-"Maulwurf" Bradley Manning ist geistig fit genug, um vor ein Militärgericht gestellt zu werden. Zu diesem Schluss kam jetzt erwartungsgemäß ein Spezialistenteam des US-Militärs, wie Medien berichteten. Es hatte den Geisteszustand des 23-jährigen Gefreiten monatelang untersucht.

Die US-Regierung betrachtet Manning als einen Verräter. Der Geheimdienst-Analyst hatte während seiner Dienstzeit im Irak Zugang zu Hunderttausenden vertraulichen Dokumenten. Offiziell erhoben die Militärs zunächst lediglich Anklage wegen eines Videos, später kamen weitere Anklagen hinzu. Mit dem Video erregte die Enthüllungsplattform Wikileaks weltweit Aufsehen, weil es einen tödlichen Hubschrauberangriff auf Zivilisten im Irak zeigt. Zudem wird Manning angelastet, sich 150 000 geheime Depeschen des US-Außenministeriums beschafft zu haben. Viele davon hat Wikileaks mittlerweile ebenfalls veröffentlicht.

Manning war vor kurzem von einem Militärgefängnis in Virginia in eine Haftanstalt in Kansas verlegt worden. Wann es zu einem Militärprozess gegen ihn kommt, ist nach den Medienberichten noch offen. (dpa) / (mst)