Noch mehr Polarlichter? – Sonnenzyklus Nummer 25 hat jetzt Maximum erreicht
Seit Monaten sorgt die immer aktiver werdende Sonne für teils beeindruckende Polarlichter, auch hierzulande. Jetzt hat die Aktivität ihr Maximum erreicht.
Die bislang stärkste Sonneneruption des aktuellen Zyklus ereignete sich am 3. Oktober, hier eine Aufnahme des Solar Dynamics Observatory im extrem ultravioletten Spektrum
(Bild: NASA/SDO)
Internationale Forscher und Forscherinnen haben ermittelt, dass unsere Sonne ihr Aktivitätsmaximum jetzt erreicht hat und bis zu einem Jahr lang halten kann. Das haben die US-Weltraumagentur NASA, die Klimaforschungsbehörde NOAA und das sogenannte Solar Cycle Prediction Panel jetzt mitgeteilt. Gleichzeitig ergänzen sie, dass diese Einschätzung nicht bedeutet, dass die Sonne zwangsläufig in den kommenden Wochen ihre stärkste Aktivität erreichen wird. Wann genau das absolute Maximum erreicht wird, werde man erst viel später ermitteln können. Als Grundlage für die Schlussfolgerung dient unter anderem die kontinuierlich vorgenommene Zählung von Sonnenflecken.
(Bild:Â NASA/SDO)
Starke SonnenstĂĽrme in diesem Jahr
Wie Lisa Upton vom Solar Cycle Prediction Panel erklärt, hat die Sonnenaktivität des aktuellen 25. Sonnenzyklus die vor vier Jahren formulierten Erwartungen bislang leicht übertroffen. In den vergangenen Monaten hatten starke Sonnenstürme immer wieder dazu geführt, dass Plasma auch die Erde erreichte und in der Atmosphäre für beeindruckende Polarlichter sorgten. Die waren teilweise in ungewöhnlich niedrigen Breitengraden zu sehen, auch wiederholt in Deutschland. Solche Ereignisse seien aber zu erwarten, und man habe nichts Ungewöhnliches beobachtet.
Dass die Sonne bei ihrer Aktivität elfjährige Zyklen durchläuft, ist seit mehr als 200 Jahren bekannt. Die wurden vom Schweizer Astronomen Rudolf Wolf im 18. Jahrhundert bis zum Jahr 1749 zurückgerechnet, dem Maximum des sogenannten 0. Zyklus. Seit den 80er-Jahren des 20. Jahrhunderts fällt die Aktivität immer weiter ab und auch wenn der aktuelle Zyklus bislang stärker ausfällt, als vorhergesagt, ist er weiterhin schwächer als die 21 bis 23. Den vorherigen 24. Sonnenzyklus hat er aber bezüglich der Aktivität bereits übertroffen.
Die Sonnenaktivität hat nicht nur Auswirkungen auf die Häufigkeit und Ausbreitung von Polarlichtern, vor allem Phasen hoher Aktivität können sich auch auf der Erde viel konkreter bemerkbar machen. Vor allem die fortwährende Technisierung könnte die Auswirkungen von heftigen Teilchen- und Strahlungsausbrüchen verschärfen. "Im schlimmsten Fall können dadurch technische Systeme wie etwa Satelliten ausfallen oder Astronauten zu Schaden kommen", erklärt das Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung. Teilweise können Satelliten sogar zum Absturz gebracht werden.
(mho)