NASA-Asteroidensonde Lucy gelingt ein Foto von der Erde und dem Mond

Die NASA-Sonde Lucy hat an der Erde Schwung geholt und die Gelegenheit genutzt, um Instrumente zu kalibrieren. Dafür wurden beeindruckende Fotos gemacht.

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Der Mond (links) und die Erde

(Bild: NASA/Goddard/SwRI)

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Ein aus fünf Bildern zusammengesetztes Mosaik des Mondes.

(Bild: NASA/Goddard/SwRI/JHU-APL/Tod R. Lauer (NOIRLab))

Der Asteroidensonde Lucy ist vor ihrem jüngsten Vorbeiflug ein Foto der Erde und des Mondes gelungen, das eindrücklich zeigt, wie weit die beiden Himmelskörper voneinander entfernt sind. Die NASA hat das Bild jetzt veröffentlicht und erklärt, dass es aus einer Distanz von 1,4 Millionen km gemacht wurde. Zur Kalibrierung der Instrument hat die Sonde dann noch einmal aus 620.000 km Entfernung ein Foto der Erde gemacht, auf dem unter anderem Äthiopien zu sehen ist. Dort wurde einst das Fossil einer Vorfahrin der Menschen gefunden, nach dem die Sonde benannt ist. Später hat Lucy noch beeindruckende Nahaufnahmen vom Mond gemacht.

Lucy hat am 16. Oktober zum ersten Mal an der Erde Schwung geholt, sie ist in gerade einmal 350 km Entfernung von der Erdoberfläche quasi an der Atmosphäre entlang geschrammt. Weil sie aus der Richtung der Sonne auf unseren Heimatplaneten zukam, war sie zwar schwer zu beobachten, konnte aber dafür selbst gute Fotos machen, erklärt die US-Weltraumagentur. Mit den Aufnahmen sollen die Instrumente weiter kalibriert werden. Wegen der Probleme mit einem der Sonnenkollektoren habe man die Flugroute um die Erde verändern müssen, um Auswirkungen der Atmosphäre zu minimieren. Ein weiteres Fly-by-Manöver um die Erde ist für den 13. Dezember 2024 geplant.

Während das Foto von der Erde und ihrem Mond vor allem die immense Distanz zwischen beiden Himmelskörpern verdeutlicht, zeigen die Aufnahmen des Mondes die kraterübersäte Landschaft in besonders großer Auflösung. Die Sonde hat sie aus einer Distanz von 260.000 m gemacht, als sie sich zwischen den beiden Himmelskörpern befunden hat. Deswegen sind darauf Gebiete zu sehen, die irdische Beobachter und Beobachterinnen kennen. Gemacht wurde die Aufnahme mit der Kamera L’LORRI (Lucy LOng Range Reconnaissance Imager), die Bilder von Erde und Mond mit den Terminal Tracking Cameras (T2CAM). Letztere sollen einmal die Asteroiden einfangen, die Lucy besuchen wird.

Die Sonde ist am 16. Oktober 2021 gestartet und soll während einer auf 12 Jahre angelegten Mission primär die sogenannten Jupiter-Trojaner erforschen. Das sind Asteroiden, die die Sonne auf der Bahn des Jupiters in zwei großen Gruppen stabil umkreisen – eine vor dem riesigen Gasplaneten, eine hinter ihm. Die primitiven Himmelskörper gelten als Fossilien der Planetenentstehung, über die sich die NASA neue Erkenntnisse erhofft. Lucy ist die erste Mission überhaupt, die zu den Asteroiden geschickt wird, sieben davon soll sie besuchen, mit inzwischen entdeckten Monden sind es sogar bereits neun.

(mho)