NASA-Forscher geben Entdeckung des zehnten Planeten bekannt

Der gestern bekannt gegebene Fund, ein Objekt von maximal 2000 Meilen im Durchmesser und damit größer als Pluto, könnte sich als zehnter Planet unseres Sonnensystems qualifizieren.

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Von
  • Manfred Rindl

Zwar veröffentlichte die nordamerikanische Raumfahrtagentur NASA die Entdeckung erst gestern, zum ersten Mal sei das vorläufig noch unter dem Namen 2003 UB313 segelnde Objekt im Kuiper-Gürtel am Rande unseres Sonnensystems jedoch bereits am 31. Oktober 2003 fotografiert worden.

Dabei war die Bewegung des Planeten oder Planetoiden -- je nach Definition -- aufgrund seiner enormen Entfernung allerdings nicht weiter aufgefallen. So habe sich der Fund erst bei einer späteren Datenanalsye im Januar dieses Jahres offenbart und konnte so am 8. Januar mit Hilfe des Samuel-Oschin-Teleskops des Palomar Observatoriums in der Nähe von San Diego verifiziert werden.

Entdeckt wurde der potentielle Planet von Dr. Mike Brown, einem Professor für Planetare Astronomie am California Institute of Technology, Chad Trujillo vom Gemini Observatorium auf Mauna Kea und David Rabinowitz von der Universität Yale. Ersterer geht davon aus, dass es sich um ein für den Kuiper-Gürtel typisches Objekt handelt, das durch seine Größe jedoch nur als Planet klassifiziert werden könne. Zudem äußerte Dr. Brown seine hunderprozetige Zuversicht, dass es sich bislang um das erste den Pluto an Größe übertreffende Objekt im äußeren Sonnensystem handele. Inzwischen konnte die Größe von 2003 UB313 näher bestimmt werden: Da es mit dem Raumteleskop Spitzer der NASA nicht zu entdecken sei, müsse sein Durchmesser weniger als 2000 Meilen betragen, so Dr. Brown. Einige Bilder des derzeit in rund 97-facher Sonne-Erde-Entfernung umlaufenden Objekts finden sich auf dieser Webseite der Nasa. Mit Hilfe eines Teleskops soll 2003 UB313 die nächsten sechs Monate in der Sternenkonstellation Cetus zu beobachten sein. (mri)