NASA-Helikopter Ingenuity absolviert 40. Flug auf dem Mars
Er fliegt und fliegt und fliegt: Obwohl Ingenuity nur ein paar Mal abheben sollte, ist er weiterhin im Einsatz. Insgesamt 8 km hat er schon zurĂĽckgelegt.
Der kleine Mars-Helikopter Ingenuity hat seinen 40. Flug absolviert und damit jetzt eine Gesamtstrecke von mehr als 8 km absolviert. Das teilte das für das Gerät verantwortliche Jet Propulsion Laboratory der NASA mit und veröffentliche dazu ein auf dem Flug gemachtes Foto. Ingenuity ist dabei auf die Ausläufer eines alten Flussbetts geflogen und steht jetzt deutlich über dem Rover Perseverance. Der ist noch immer damit beschäftigt, eingesammelte Bodenproben für eine mögliche Abholung zu deponieren. Dafür hat er schon vor einer ganzen Weile das Gelände verlassen, auf dem Ingenuity nun gelandet ist. Für den Helikopter war es bereits der dritte Flug im Jahr 2023.
Wichtige Software-Updates
Seitdem Ingenuity im August aus der Winterpause aufgewacht ist, hat er damit jetzt zehn Flüge absolviert und damit längst zu Perseverance aufgeschlossen. Seit Flug Nummer 34 ist er dabei mit einer neuen Software unterwegs, die ihn deutlich eigenständiger macht, hatte Joshua Anderson vom JPL erläutert. So könne er jetzt beim Landen Hindernissen ausweichen und hat zur Navigation außerdem eine digitale Höhenkarte zur Verfügung. Damit könne er jetzt nur auf felsigerem Untergrund aufsetzen, nachdem er zuvor selbstständig den sichersten Ort identifiziert hat.
Dank der digitalen Höhenkarte kann der Helikopter auch deutlich kleinere Zielgebiete anfliegen. Vorher sei Ingenuity so programmiert gewesen, dass er im Flug davon ausging, dass der Untergrund flach ist. Über Erhebungen habe er dann automatisch gegengesteuert. Auf längeren Flügen habe man das und die sich ergebenden Ungenauigkeiten bei der Navigation einplanen müssen, in der Folge seien die Landeregionen immer ziemlich groß gewesen. Das sei jetzt nicht mehr nötig. Ein Ende der Mission ist noch immer nicht in Sicht.
Ingenuity war im Februar 2021 mit Perseverance auf den Mars gekommen und sollte lediglich unter Beweis stellen, dass motorisierte Fluggeräte dort abheben können. Das hat er eindrucksvoll geschafft und inzwischen begleitet Ingenuity den Rover auf dessen Mission. Anfang Mai hatte die NASA für mehrere Tage den Kontakt zu dem Helikopter verloren, der wegen des zunehmenden Staubs in der Atmosphäre tagsüber nicht mehr genug Solarenergie sammeln konnte. Deswegen wurde nachts die Uhrzeit zurückgestellt, weswegen er zur falschen Zeit funkte. Nach der Behebung des Problems war er noch einmal geflogen und dann in den winterlichen Ruhezustand versetzt worden. Den hatte er Ende August verlassen und ist seitdem wieder äußerst aktiv.
(mho)