NASA: Mars-Helikopter Ingenuity meldet sich nach 63 Tagen Funkstille zurück

Die US-Weltraumagentur musste mehr als zwei Monate warten, um zu erfahren, ob Flug Nr. 52. von Ingenuity geklappt hat. Die Pause kam aber nicht unerwartet.

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Ingenuity

Aufnahme von Ingenuity im April

(Bild: NASA/JPL-Caltech/ASU)

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Die NASA hat nach einer 63-tägigen Funkstille wieder von dem Mars-Helikopter Ingenuity gehört und dessen bereits am 26. April durchgeführten 52. Flug nun zum Erfolg erklärt. Dass er sich danach lange nicht würde melden können, sei wegen der Bedingungen vor Ort erwartet worden, teilte die US-Weltraumagentur jetzt mit. Ingenuity sei so hinter einem Hügel gelandet, dass er vorübergehend keine Funkverbindungen zu dem Rover Perseverance herstellen konnte. Ein Plan für die Wiederaufnahme des Kontakts war bereits vorbereitet und hat demnach am 28. Juni erfolgreich geklappt. Damit könne man jetzt den 53. Flug des Fluggeräts vorbereiten.

Die aktuellen Standorte von Perseverance und Ingenuity

(Bild: NASA)

"63 Tage sind eine lange Zeit, um auf die Ergebnisse eines Flugs zu warten", gesteht die NASA jetzt ein. Aber die ankommenden Daten zeigen, dass mit dem Helikopter alles in Ordnung ist. Sollten die verbleibenden Tests positiv ausgehen, könnte dieser in den nächsten Wochen wieder fliegen. Für die Kommunikation mit der Erde ist Ingenuity auf Perseverance als Relays angewiesen. Nur der Rover kann über Sonden im Orbit des Mars mit der Erde kommunizieren und Daten weiterleiten, beziehungsweise Befehle entgegennehmen. Beide Geräte sind aktuell in deutlich schwierigerem Gelände unterwegs als in den ersten Monaten nach der Landung. Längere Funkstillen des Helikopters seien deshalb zu erwarten, meint Josh Anderson vom Ingenuity-Team.

Ingenuity war im Februar 2021 mit Perseverance auf den Mars gekommen und sollte lediglich unter Beweis stellen, dass motorisierte Fluggeräte dort abheben können. Das hat er eindrucksvoll geschafft und inzwischen begleitet Ingenuity den Rover auf dessen Mission. Vor einem Jahr hatte die NASA den Kontakt zu dem Helikopter vorübergehend verloren. Der hatte wegen des zunehmenden Staubs in der Atmosphäre tagsüber nicht mehr genug Solarenergie sammeln können. Deswegen war nachts die Uhrzeit zurückgestellt worden, weswegen er zur falschen Zeit funkte. Vor Flug Nr. 50 gab es eine tagelange Pause. Bei der NASA geht man bereits davon aus, dass die Mission jederzeit aufhören könnte.

(mho)