NASA-Mondmission Artemis-1: Europäisches Servicemodul hat Ziele übererfüllt

Damit das Artemis-Programm der NASA Menschen zurück auf den Mond bringen kann, muss auch das europäische Servicemodul funktionieren. Der Test war ein Erfolg.

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(Bild: NASA/Isaac Watson)

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  • dpa

Ein wichtiges Element des Raumschiffs Orion hat bei einem Flug um den Mond nach Angaben des Raumfahrtunternehmens Airbus gut funktioniert. Das sogenannte europäische Servicemodul (ESM) habe seine Ziele während der Mission Artemis-1 übererfüllt, sagte Marc Steckling, Leiter von Space-Exploration bei Airbus, am Donnerstag in Bremen. Steckling zufolge erzeugten die Solarzellen des ESM 15 Prozent mehr elektrische Energie als erwartet. Zudem sei rund 20 Prozent weniger Treibstoff als geplant verbraucht worden.

Mehr als 50 Jahre ist es inzwischen her, dass Astronauten auf dem Mond landeten. An die zurückliegenden Erfolge will die NASA mit dem Programm Artemis anknüpfen. Es soll die Menschheit zurück auf den Erdtrabanten bringen, erstmals auch eine Frau sowie einen nicht-weißen Menschen, und einen neuen Abschnitt der Raumfahrt einleiten. Weiter soll die Raumstation Gateway in der Mondumlaufbahn errichtet werden. 2025 soll es dazu einen ersten Start geben. Später soll ein Basislager auf dem Mond entstehen. Das langfristige Ziel ist die Erforschung des Mars.

Der deutsche Astronaut Alexander Gerst sagte am Donnerstag, der Mars sei in Reichweite. "Es ist nicht verrückt, dorthin zu reisen. Wir leben im goldenen Zeitalter der Weltraumforschung."

An dem Artemis-Programm beteiligen sich die Europäische Raumfahrtagentur ESA sowie die Raumfahrtagenturen Kanadas und Japans und Unternehmen aus mehreren Ländern. Der Verbindungsmann der NASA für die ESA, William Hartwell, sagte am Donnerstag, gefragt nach der Mondlandung: "Unser Ziel ist 2025." Damit bestätigte er den bestehenden Zeitplan der NASA. Zu einem früheren Zeitpunkt war die Landung für 2024 geplant gewesen.

Das Artemis-Programm besteht aus mehreren Missionen. Die erste wurde vor drei Monaten erfolgreich zu Ende gebracht: Am 11. Dezember 2022 wasserte die unbemannte Kapsel des Raumschiffs Orion nach der Umrundung des Monds im Pazifik. Bei der nächsten Mission, geplant für 2024, soll es zu einem bemannten Flug um den Mond kommen. Dann folgt Artemis-3, die Mission, die eine Landung auf dem Erdtrabanten vorsieht.

Das Raumschiff, das die Menschheit zurück auf den Mond bringen soll, besteht hauptsächlich aus zwei Elementen: Zum einen aus einem Crew-Modul, das der US-Rüstungskonzern Lockheed Martin baut. Die Kapsel bietet Platz für vier Astronauten und soll am Ende einer Mission wieder auf der Erde landen. Das bereits erwähnte ESM, das weitere wichtige Element, hat mehrere Funktionen: Es ist das Hauptantriebsystem des Raumschiffs, versorgt die Besatzung mit Wasser und Sauerstoff, erzeugt und verteilt Strom und regelt zeitweise die Temperatur an Bord.

Airbus baut an dem Standort in Bremen zurzeit drei ESM zusammen. Zwei ESM wurden bereits ausgeliefert. Airbus fertigt jeweils ein ESM für eine Artemis-Mission. Nach Angaben des Unternehmens erfordert jedes Modul die Integration von mehr als 22.000 Elementen.

(mho)