NASA testet Valkyrie-Roboter auf australischer Offshore-Energieanlage

Die NASA will den Roboter Valkyrie fit für Weltraummissionen machen. Auf einer australischen Offshore-Anlage soll er aus der Ferne gesteuert seinen Dienst tun.

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Ein Mitarbeiter der NASA bringt dem Woodside-Energy-Team den Valkyrie-Roboter näher.

(Bild: NASA / JSC)

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Der humanoide Roboter Valkyrie der US-Weltraumagentur NASA erhält ein neues Einsatzgebiet. Er soll künftig auf einer unbemannten Offshore-Energieanlage des Unternehmens Woodside Energy in Westaustralien Wartungsarbeiten übernehmen. Er wird dabei aus der Ferne gesteuert, wie die NASA am Freitag bekannt gab.

Die NASA stellt Woodside Energy den Roboter inklusive Software zur Verfügung. Woodside Energy übernimmt sämtliche Kosten, die bei der Entwicklung von Fernwartungsfähigkeiten des Roboters entstehen. Das Unternehmen stellt der NASA die Daten zu den Softwaretests zur Verfügung. Die NASA soll sie dazu nutzen können, um die Technik weiter zu verbessern, um Roboter von der Erde aus der Ferne zu steuern, etwa wenn sie auf dem Mond oder Mars Missionen durchführen.

Valkyrie, so die Hoffnung der NASA, soll Inspektions- und Wartungsarbeiten an dort noch zu errichtenden Infrastrukturen durchführen. Menschen sollen dazu nicht eingesetzt werden. Sie sollen stattdessen anspruchsvollere Aufgaben erledigen.

"Die NASA plant, die Erfahrungen mit dem Betrieb von Valkyrie in den Einrichtungen von Woodside zu nutzen, um zu lernen, wie Roboter besser für die Arbeit unter schmutzigen und gefährlichen Bedingungen konzipiert werden können, wie sie auf dem Mond auf den Langzeitbaustellen und in den Habitaten zu finden sind, die im Rahmen künftiger Artemis-Missionen eingerichtet werden", schreibt die NASA.

Der Valkyrie-Roboter ist etwa 2 m groß. Die nötige Rechenleistung für den Betrieb liefern zwei Intel Core i7-Prozessoren. Eine Batterie mit 1,8 kWh treibt den Roboter etwa für eine Stunde an. Der Roboter besitzt zur Wahrnehmung unter anderem einen modifizierten Robotics Multisense SL Sensor, der 3D-Stereokameras mit einem Zwei-Achsen-Laserscanning kombiniert. Valkyrie hat einen um drei Grad beweglichen Kopf, seine Arme und Beine werden von elastischen Drehaktuatoren gesteuert. Seine Hände haben drei Finger.

Das Johnson-Space-Center-Entwicklungsteam der NASA hat den Roboter bereits an Woodside Energy übergeben. Zuvor fanden Schulungen der Woodside-Mitarbeiter statt, um einen reibungslosen Betrieb zu ermöglichen. Der auch als R5 bekannte Roboter befindet sich seit rund zehn Jahren in der Entwicklung. Bisher hat er aber keine herausragenden Leistungen gezeigt.

(olb)