NASA-Sonde Dart: Erste Aufnahmen zeigen Kollision mit Asteroiden

Als die Dart-Sonde in der Nacht in den Asteroidenmond Dimorphos gerast ist, waren zahlreiche Instrumente auf sie gerichtet. Erste Bilder zeigen den Einschlag.

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Das Ergebnis der Kollision, vor Ort fotografiert von der kleinen Sonde LICIACube

(Bild: ASI/NASA)

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Lesezeit: 2 Min.

Die Kollision, aufgenommen vom Atlas Project

(Bild: Atlas Project)

Nachdem es der NASA-Sonde Dart gelungen ist, wie geplant in den Asteroidenmond Dimorphos zu rasen, gibt es inzwischen die ersten Aufnahmen der Kollision. Beide stammen aus Südafrika. Eines der kurzen Videos wurde von dem Asteroidenwarnsystem Atlas der Universität Hawaii veröffentlicht, das zweite stammt vom Observatorium Las Cumbres. Beide haben Instrumente in Südafrika, die rechtzeitig zur Kollision das Asteroidensystem Didymos ins Visier genommen haben. Die Aufnahmen zeigen einen Lichtpunkt, der plötzlich deutlich heller wird, als der aufgeschleuderte Staub viel mehr Licht reflektierte.

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Am Dienstagnachmittag hat die italienische Weltraumagentur ASI Bilder veröffentlicht, die die kleine Sonde LICIACube (Light Italian CubeSat for Imaging of Asteroids) während und kurz nach dem Einschlag von den beiden Asteroiden gemacht hat. Zu sehen ist zum einen der Einschlag und dann die sich ausbreitende Staubwolke, die dabei entstanden ist.

LICIACube ist etwa so groß wie ein Toaster und mit zwei Kameras ausgerüstet. Wenige Tage vor der Kollision mit Dimorphos hat Dart die kleine Sonde ausgesetzt. Als die NASA-Sonde bei der Kollision zerstört wurde, blieb LICIACube zurück und konnte das Geschehen beobachten.

Darts Kollision mit dem Asteroiden, aufgezeichnet von LICIACube (5 Bilder)

(Bild: ASI/NASA)

Die Kollision, aufgezeichnet aus La Réunion

(Bild: Les Makes observatory, J. Berthier, F. Vachier / T. Santana-Ros / ESA NEOCC, D. Föhring, E. Petrescu, M. Micheli)

Update

Mit dem Observatorium Les Makes auf der französischen Insel La Réunion wurde die Kollision ebenfals aufgezeichnet. Es gehört zum Near-Earth Object Coordination Centre (NEOCC) der Europäischen Weltraumagentur, die den kurzen Clip jetzt öffentlich gemacht hat. Mit dem Ende der Dart-Mission beginne jetzt die Arbeit für Astronomen und Astronominnen in aller Welt, heißt es von der ESA. Bald wird die mit der Nachfolgemission Hera eine führende Rolle bei der Auswertung des Experiments übernehmen.

Das Gebiet, in dem der Einschlag theoretisch sichtbar war

(Bild: ESA)

Dart (Double Asteroid Redirection Test) ist in der Nacht zum Dienstag pünktlich um 01:14 Uhr MESZ in den Mond Dimorphos gerast, der Didymos umkreist. Bis kurz vor dem Einschlag hat die Sonde selbst jede Sekunde ein Foto geschickt. Als dann das erste ausblieb, brach bei den Verantwortlichen Jubel aus. Am irdischen Nachthimmel befand sich das Asteroidensystem zu der Zeit so, dass Didymos lediglich von weiten Teilen Süd-, Zentral- und Ostafrikas, Madagaskars sowie Teilen der Arabischen Halbinsel zu sehen war. Alle dort installierten Teleskope dürften auf die Asteroiden gerichtet worden sein, auch die Europäische Weltraumagentur hatte das vor. Aus dem Weltraum sollten die beiden wichtigsten Weltraumteleskope Hubble und James Webb den Einschlag beziehungsweise die Folgen beobachten.

Dart: Anflug auf Dimorphos (4 Bilder)

Didymos und Dimorphos
(Bild: NASA/Johns Hopkins APL)

Während Dart bei dem Einschlag aber zerstört wurde, war mit LICIACube eine kleine italienische Sonde ebenfalls in dem System. Die NASA-Sonde hatte sie wenige Tage vor der Ankunft ausgesetzt, die Extrasonde sollte Minuten nach dem Einschlag den aufgewirbelten Staub beobachten. Statusseiten der NASA zufolge hatte sie bereits Kontakt mit der Bodenstation, noch wurden aber keine Bilder veröffentlicht. Auch die Daten von Hubble & Co. lassen noch auf sich warten.

Mit der Kollision wollte die NASA ein Konzept zur Asteroidenabwehr testen. Die Hoffnung ist, dass ein für die Erde gefährlicher Asteroid durch solch einen Einschlag so weit abgelenkt werden könnte, dass er unseren Heimatplaneten verfehlt. Die Dart-Sonde ist seit Ende 2021 unterwegs und sollte mit einer Geschwindigkeit von 6 Kilometern pro Sekunde (21.600 Kilometer pro Stunde) in den kleinen Mond Dimorphos krachen und dessen Umlaufbahn dadurch minimal verändern. Der rund zwölfstündige Orbit sollte um mindestens 73 Sekunden und möglicherweise bis zu 10 Minuten verkürzt werden. Beide Asteroiden stellen keine Gefahr für die Erde dar, was sich auch durch die Kollision nicht ändern wird.

(mho)