NASA-Sonde Lucy: Erste Aufnahmen zeigen Ziel-Asteroiden in Bewegung

Ab 2027 wird die NASA-Sonde Lucy mehrere Asteroiden besuchen, die vor und hinter dem Jupiter unterwegs sind. Nun schickt sie erste Aufnahmen der Himmelskörper.

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Künstlerische Darstellung von Lucy und ihren Asteroiden

(Bild: NASA)

Lesezeit: 3 Min.

Mehr als vier Jahre vor den geplanten Vorbeiflügen an mehreren Asteroiden ist es der NASA-Sonde Lucy gelungen, vier Zielobjekte abzulichten und ihre Bewegung einzufangen. Das hat die US-Weltraumagentur NASA mitgeteilt und die kurzen Videoclips veröffentlicht. Zu sehen sind die sogenannten Jupiter-Trojaner Eurybates, Polymele, Leucus und Orus. Alle vier wurden jeweils mehrfach über ein paar Stunden fotografiert, wodurch ihre Eigenbewegung sichtbar wird. Wie die Verantwortlichen erläutern, sollen weitere Beobachtungskampagnen folgen, anhand derer unter anderem die Kameraeinstellungen für die Vorbeiflüge ermittelt werden sollen.

Lucys erste Bilder von Eurybates, Polymele, Leucus und Orus

(Bild: NASA/Goddard/SwRI/JHU-APL)

Aufgenommen wurden die Bilder mit der am höchsten auflösenden Kamera an Bord der Raumsonde, L'LORRI. Die basiert auf der fast gleichnamigen Kamera in der Weltraumsonde New Horizons, die 2015 als erste am Zwergplaneten Pluto vorbeigeflogen ist. Zur Zeit der Aufnahmen waren die vier fotografierten Himmelskörper mehr als 530 Millionen Kilometer von der Sonde entfernt und nicht mehr als einzelne Lichtpunkte. Bis Lucy ab 2027 bei den Objekten eintrifft, soll sie noch weitere Aufnahmen machen, um die günstigeren Lichtverhältnisse im Vergleich zur Erde auszunutzen. Auch die anderen Zielobjekte dürften dann vorab fotografiert werden.

Lucy ist nach einem wichtigen Fossil des Menschen-Vorfahren Australopithecus afarensis benannt und seit Oktober 2021 auf ihrer 12 Jahre dauernden Mission. Auf der soll sie mehrere Asteroiden besuchen und erforschen, die dem Jupiter auf der gleichen Umlaufbahn um die Sonne vorauseilen oder nachfolgen – die Jupiter-Trojaner. Die primitiven Himmelskörper gelten als Fossilien der Planetenentstehung. Vorher soll sie außerdem an den beiden Asteroiden Dinkinesh (vormals 1999 VD57) und Donaldjohanson vorbeifliegen, der Abstecher zu dem ersten der beiden wurde erst vor wenigen Monaten eingeplant. Ursprünglich waren Vorbeiflüge an nur sieben Asteroiden geplant, dann wurden um zwei davon aber Satelliten gefunden, insgesamt stehen damit nun mindestens Vorbeiflüge an 10 Himmelskörpern an.

Ihre Energie bekommt die Sonde von zwei großen Sonnenkollektoren, die auch noch weit entfernt von der Sonne – auf der Jupiterbahn – genügend Strom für den Betrieb der Sonde und der wissenschaftlichen Instrumente liefern sollen. Nach dem Start hatte sie die eigentlich komplett auffalten sollen, das hatte aber nicht geklappt, eins ist nicht eingerastet. Danach hat die NASA lange versucht, es doch noch vollständig zu entfalten. Anfang des Jahres wurden die Bemühungen vorerst eingestellt. Es würde genügend Strom geliefert und die Versuche hätten am besten in der Nähe der Sonne geklappt, hieß es als Begründung. Wenn sie dorthin zurückkehrt, werde man über mögliche weitere Versuche entscheiden.

(mho)