NASA-Sonde New Horizons: Pluto in ganzer Pracht, kurz vor dem Vorbeiflug

Die NASA-Sonde New Horizons passiert gegenwärtig den Pluto und ist zu sehr mit ihrer Mission beschäftigt, um Daten zur Erde zu senden. Das hat sie in der Nacht zum Dienstag noch einmal getan. Nun hat die NASA das erste Bild des Vorbeiflugs veröffentlicht.

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Pluto-Bild von New Horizons

Das beste Pluto-Bild - bis New Horizons den Pluto passiert hat.

(Bild: NASA/JHUAPL/SwRI)

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Pluto-Mission New Horizons

Fast zehn Jahre lang flog die NASA-Sonde New Horizons zum Pluto. Als erste Sonde überhaupt passiert sie den Zwergplaneten, um ihn aus der Nähe zu erforschen.

Wie in "NASA-Sonde New Horizons: Die lange Funkstille am Pluto" angekündigt hat die NASA kurz vor der historischen Ankündigung an den Pluto das bislang detaillierteste Foto des Zwergplaneten veröffentlicht. Auf Instagram teilte die US-Weltraumagentur das Foto, das von der herzförmigen Struktur in der unteren Hälfte dominiert wird. Erkennbar sind außerdem dunklere Landschaften, einige Krater und eine insgesamt vielfältige Oberfläche. Dank der Daten des Instruments Ralph ist das Foto von LORRI (Long-Range Reconnaissance Imager) um Farben ergänzt worden und so erstrahlt der Himmelskörper in seinem inzwischen charakteristischem hellen Braun.

Das Foto gelang aus 766.000 Kilometern Entfernung am 13. Juli, rund 16 Stunden vor dem Moment der größten Annäherung. Die findet am heutigen Dienstag um kurz vor 14 Uhr MESZ statt, aber Bilder davon werden erst ab Mittwoch erwartet. Die Sonde ist mit ihren Analysen beschäftigt und kann sich deswegen nicht zur Erde drehen, um Daten zu senden.

Pluto-Sonde New Horizons (67 Bilder)

Plutos Oberfläche
(Bild: NASA/Johns Hopkins University Applied Physics Laboratory/Southwest Research Institute)

[Update 14.07.2015 – 15:05 Uhr] Inzwischen haben sich NASA-Forscher zu dem detaillierten letzten Pluto-Bild vor dem Vorbeiflug geäußert. Alan Stern, der wissenschaftliche Leiter der Mission von New Horizons, erklärte, für ihn sehe die Oberfläche von Pluto deutlich jünger aus als die von Charon. Die Oberfläche des Mondes sei viel stärker ramponiert als die seines Zwergplaneten. Außerdem sagte er, bislang habe er noch keine Hinweise auf Wolken oder Nebel erkannt. Das müsse aber nicht heißen, dass es derartiges auf Pluto nicht gebe.

Missionsleiterin Alice Bowman erklärte auf Nachfrage noch, dass die Sonde dem Zwergplaneten letztlich 70 Kilometer näher gekommen sei, als ursprünglich vorhergesagt. Das sei aber alles in den geplanten Parametern der Mission. Darüber hinaus ging sie noch einmal auf die geringe Datenrate ihrer Sonde ein. Demnach schwankt sie je nach Ausrichtung der Erde zwischen 1000 und 400 bit/s. Nun warte man auf die erste Rückmeldung der Sonde, sei aber zuversichtlich, dass das Manöver geklappt hat.

[Update 14.07.2015 – 15:20 Uhr] Das Bild wurde in Originalauflösung eingefügt. (mho)