NEC setzt auf Rambus-Speicherchips

Der japanische Riesenkonzern NEC setzt auf Rambus-Speicherchips: Monatlich plant man derzeit die Produktion von einer Million 128-MBit-Bausteine.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 15 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.

Der japanische Konzern NEC setzt auf Rambus-Speicherchips: Monatlich plant man derzeit die Produktion von einer Million 128-MBit-Bausteine, ab September sollen zusätzlich 150.000 Chips mit je 288 MBit Kapazität im 0,18-µm-Prozess gefertigt werden. Im Dezember will man von diesen Chips für ECC-RDRAM-DIMMs mit bis zu 512 MByte Speicherplatz schon eine dreiviertel Million bauen, ab März 2001 lautet die Zielvorgabe 1,25 Millionen Chips monatlich.

Rambus-Speicherchips erzielen bessere Preise als Standard-SDRAM-Bausteine. Im DRAM-Markt haben die koreanischen Firmen Samsung und Hyundai die früher dominierende Stellung der japanischen Halbleitergiganten Fujitsu, Hitachi, NEC und Toshiba durch billigere Preise längst überrollt. Während sich Fujitsu daher mehr und mehr aus dem hart umkämpften DRAM-Markt zurückzieht und lukrativere Bauelemente wie Flash-Speicherchips und Logikbausteine baut, versucht NEC durch High-Tech-DRAMs wie beispielsweise Virtual-Channel-SDRAM (VC-SDRAM) und eben Rambus-Speicher-ICs dem Preiskampf auszuweichen.

Samsung ist nach Angaben des US-Marktforschungsinstituts Dataquest mit 21 Prozent Marktanteil der weltgrößte Speicherhersteller, gefolgt von Hyundai mit 19 Prozent. Die US-Firma Micron liegt mit 14 Prozent auf dem dritten Platz. NEC stellt rund 9 Prozent aller weltweit verkauften Speicherchips her.

Rambus-Speichermodule sind derzeit noch relativ teuer, daher haben diese RIMMs einen kleinen Marktanteil. Vom angestrebten und von Intel schon lange versprochenen Preisunterschied von nur 10 bis 30 Prozent zwischen SDRAM-DIMMs und RIMMs gleicher Kapazität ist der Markt noch weit entfernt: Ein 128-MByte-PC800-RIMM kostet Endkunden immer noch rund 1250 Mark, während ein No-Name-128-MByte-SDRAM-DIMM zurzeit bei 360 Mark liegt. Selbst Markenmodule dieser Kapazität dürften kaum mehr als 500 Mark kosten – damit beträgt der Rambus-Aufschlag also noch gute 250 Prozent ...

Samsung behauptet, im letzten Quartal immerhin 10 Millionen RDRAM-Chips produziert zu haben und damit einen Marktanteil bei Rambus-Speicher von 80 Prozent zu halten. Da der demnächst auf den Markt kommende Intel Pentium-IV-Prozessor "Willamette" zunächst nur auf Mainboards mit Rambus-Speichersockeln laufen wird, hoffen die DRAM-Hersteller auf bald steigende Umsätze. (ciw)