Apple "zur Vernunft gekommen": DOS-Emulator darf zurĂĽck aufs iPhone

Nach Apples plötzlicher Kehrtwende bei Emulatoren darf das verbannte iDOS zurück in den App Store. So ganz traut der Entwickler dem Frieden nicht.

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Das App-Icon von iDOS

(Bild: Entwickler; Montage Mac & i)

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Apples beharrlicher und zuletzt immer abstruser wirkende Kampf gegen Emulatoren scheint tatsächlich beendet: Nun lässt sich auch der jüngst gerade noch einmal frisch von Apple abgelehnte DOS-Emulator iDOS wieder offiziell aus dem App Store auf iPhones und iPads laden. Es habe lange gedauert, bis der "gesunde Menschenverstand" bei dem Konzern wohl doch "die Oberhand bekommen" habe, teilte der iDOS-Entwickler mit. Er bleibe aber "zurückhaltend", was die Zukunft auf der Plattform angehe.

Der DOS-Emulator blickt auf eine bewegte Geschichte zurück: Seit 2010 gibt es die App bereits für iOS-Geräte, im Laufe der Jahre gerieten der Entwickler und die App-Store-Prüfer aber immer wieder aneinander. Vor drei Jahren warf Apple iDOS schließlich raus, nachdem sich der Entwickler geweigert hatte, Basisfunktionen wie die Dateifreigabe zu streichen. iDOS basiert auf DOSbox, ältere Versionen gibt es auf Github als Source.

Im Frühjahr 2024 kündigte Apple überraschend an, die lange verbotene Gattung der Retro-Game-Emulatoren doch auf das iPhone zu lassen – wohl nicht zuletzt, um dem ersten alternativen App-Marktplatz in der EU direkt den Wind aus den Segeln zu nehmen. Der auch dort vertriebene Gameboy-Emulator Delta wurde nach der App-Store-Zulassung unmittelbar zu einem Hit mit mehreren Millionen Downloads.

PC-Emulatoren wie iDOS und UTM verwehrte Apple zuerst aber weiterhin den Zugang zum App Store und damit zu iPhone und iPad. UTM wollte Apple zwischenzeitlich offenbar nicht einmal notarisieren, sodass die App in der EU auch nicht außerhalb des App Stores auf iPhones lauffähig gewesen wäre. Schließlich ruderte der Konzern aber doch zurück. Die Emulation neuer Spielekonsolen und Betriebssysteme bleibt aber ein Problem, weil Apple die zur Beschleunigung erforderliche Just-in-Time-Kompilierung bislang ausschließlich für Browser vorsieht.

(lbe)